In diesen Tagen bin ich über ein Bild gestolpert: Darauf war ich bei meinem allerersten Laktattest zu sehen – exakt vier Jahre ist das jetzt her! Krass irgendwie, was seitdem alles so passiert ist – und vor allem, was aus meinem Triathlon-Projekt mittlerweile geworden ist. Und ja, ich schreibe es gerne nochmals: Ich hätte anfangs nicht im Traum daran gedacht, dass ich mich jemals auf eine Triathlon-Langdistanz vorbereiten werde. Tja, und jetzt sind es tatsächlich nur noch wenige Monate bis zu meiner Ironman-Premiere. Oh, mir läuft es jetzt echt gerade kalt den Rücken runter! Ich? Ja, wirklich!
Mein Training läuft gerade echt gut. Teil eins meiner kleinen, aber feinen Wettkampfserie habe ich vergangene Woche hinter mich gebracht – und das Ergebnis war gar nicht so schlecht! Ich habe dabei ja ein Zeitfahren auf dem Rad absolviert. Dabei sollte ich 20 km – ich habe das Rennen drinnen auf der Rolle gemacht – so schnell es geht zurücklegen. Am Ende war ich zufrieden mit dem Resultat und auch echt ganz schön kaputt.
Das werde ich nach diesem Samstag wohl auch sein. Da geht’s nämlich in die Berge. 21 Kilometer – ein Halbmarathon also – und 630 Höhenmeter lautet die Aufgabe, die mir meine Trainerin Pamela Gutsch gestellt hat. Und die erste Schwierigkeit besteht dabei schon mal darin, dass ich die Strecke, die ich mir vorgenommen habe, vorab nicht gelaufen bin. Das wird quasi ein Blindflug werden. Aber das hilft jetzt nichts. Das hat man ja bei Rennen, die man das erste Mal bestreitet und vorab nicht testen kann, auch. Das macht die Sache halt auch gleich nochmals spannender!
Eigentlich wollte ich meine Wettkampfstrecke vorab ja auch ausprobieren. Aber weil unsere Trainingspläne gerade gut zusammenpassen, hat mich meine Trainerin kurzerhand gefragt, ob ich nicht mit ihr in die Berge laufen gehen mag. Und stellen Sie sich vor: Mein kleiner Freund, der Schweinehund, ist sofort aus seiner Ecke gesprungen und hat gegrunzt: »Ja, klar, das machen wir!«
Ich habe ihn echt kurz verdutzt angeschaut: »Meinst du das jetzt ernst? Das wird anstrengend werden!« Doch so ein Schweinehund hat halt immer seine Hintergedanken. »Ich habe einen Plan: Du musst doch vor dem Laufen noch 100 Kilometer mit dem Rad fahren. Also machen wir es so: Wenn du mit deiner Trainerin läufst, dann tust du ganz arm, dann lässt sie dir sicher ein paar Kilometer nach und ich kann schneller auf die Couch!«
Um es kurz zu machen: Sein Plan hat freilich mal wieder nicht funktioniert! Weil Trainer sich zu einem Trainingsplan halt auch mal viele Gedanken machen – und so habe ich brav meine komplette Laufeinheit über 18 Kilometer erfüllt.
Und was soll ich sagen – das ist so was von genial, wenn man das Pensum geschafft hat! Aber ehrlich: Manchmal geht meine Lust fürs Training gegen Null. Aber das ist dann echt reine Kopfsache und ich denke mir dann einfach: »Du willst zum Ironman und dein Körper kann alles schaffen, es ist der Geist, den du überzeugen musst.« Ich in meinem Fall halt meinen Schweinehund. Ach ja, der sitzt jetzt wieder in seiner Ecke rum und spielt beleidigte Leberwurst – soll er ruhig mal machen! Stephanie Brenninger