Tagebuch – Teil 10: Ganz schön viele Höhenmeter

Ich sag’s Ihnen: Ein Trainingslager daheim kann echt ganz schön anstrengend sein! Ich habe die ersten Tage einige kürzere Läufe gemacht und auch schon viele Kilometer auf dem Rad zurückgelegt – und vor allem auch einige Höhenmeter! Bei dem traumhaften Wetter zurzeit ist das eigentlich auch kein Problem.

Aber ich gebe es ja zu:  Die Berge mit dem Rad rauzufahren, ist jetzt nicht gerade meine Lieblingsdisziplin. Wobei – und jetzt kommt’s: Ich fahre ja lieber rauf wie runter! Ich habe echt großen Respekt davor, wenn ich bergab fahren muss. Und ganz schlimm ist es, wenn ich auf der Strecke das erste Mal unterwegs bin – da komme ich aus dem Bremsen gar nicht mehr heraus. 

Tja, und Sie können sich vorstellen, wer mich die Tage gerade wieder besonders nervt. Richtig, mein Schweinehund! „Du hast doch Urlaub, jetzt genieß die Sonne doch lieber in der Hängematte als auf dem Rad“, flüstert er mir ins Ohr.  

Am Dienstag hat es der kleine Quälgeist aber echt übertrieben: 130 km und 1900 Höhenmeter standen da auf meinem Plan. Mein Schweinehund hat mich vom ersten Kilometer an genervt. Schlimmer noch: Er hat diesmal seine ganze Familie mitgebracht! „Das ist doch Wahnsinn. Für was machst du das?“ Und ehrlich: Die hätten es diesmal fast geschafft! „Ja, ich weiß es ja eh: Das ist Blödsinn.“

Nur gut, dass mir just in dem Moment ein Satz eines befreundeten Triathleten aus der Schweiz eingefallen ist: „Immer schön daran denken: Mit jedem zurückgelegten Höhenmeter hast du etwas mehr Kraft in den Beinen und die Strecke in Podersdorf wird sich etwas angenehmer anfühlen.“ Podersdorf? „Ja, genau, Podersdorf! Mein großes Ziel für dieses Jahr, meine erste Langdistanz.“ Und was soll ich sagen? Danach ging’s wieder – mein Schweinehund und seine Familie habe ich einfach stehen gelassen. Und meine Trainerin Pamela Gutsch ist auch zufrieden: „Sehr gut gemacht“, schreibt sie mir, nachdem ich ihr meine Daten für diesen Tag übermittelt habe. 

Ganz habe ich die 1900 Höhenmeter übrigens nicht geschafft, am Ende standen 1825 auf der Uhr. Aber das ist ja auch schon eine Menge und so bin ich mit einem guten Gefühl ins Bett gefallen. So, und jetzt muss ich echt los! Die nächste Radtour wartet schon auf mich. Stephanie Brenninger