Tagebuch – Teil 19: Was für ein unbeschreibliches Gefühl

Ich bin immer noch hin und weg! Ja, tatsächlich – ich habe bei einem realen Triathlon-Wettkampf teilnehmen dürfen. Man kann den Veranstaltern der Challenge St. Pölten nur herzlich danke sagen, dass sie uns Athleten dieses Rennen in Zeiten der  Corona-Pandemie möglich gemacht haben!

Für mich selber lief es dabei wie am Schnürchen. Ich habe nach der Premiere beim Eberl-Chiemsee-Triathlon 2019 auch meine zweite Mitteldistanz ins Ziel gebracht! Was für ein 
unbeschreiblich schönes Gefühl! Ich kann’s auch noch immer gar nicht richtig in Worte fassen. Echt nicht.

Dabei ist mein kleiner Freund, der Schweinehund, schon die Tage vorher wieder mal zur Höchstform aufgelaufen. »Du kannst das nicht. Das ist doch alles so ein Schmarrn. Das Wasser ist viel zu kalt und die ganzen Höhenmeter beim Radeln muss man sich doch auch nicht antun.« Gut, dass man in so einem Fall dann seine Trainerin zur Seite hat. »Du machst das mit links, Steffi. Du weißt das auch«, spricht mir Pamela Gutsch Mut zu.

Also gut, dann mal rein ins kalte Wasser! Und ja, es war wirklich eiskalt im ersten See. Und nach einem längeren Landgang ging’s im zweiten See dann nochmals 900 Meter weiter. Alles in allem macht das 1,9 Kilometer im kühlen Nass. Ich hab’s gepackt – und das ohne viel Schwimmtraining.

Das beflügelt – und aufs Radeln hab ich mich echt richtig gefreut. Denn, ja das stimmt wirklich, ich bin die ersten 20 Kilometer auf der gesperrten Autobahn gefahren! Ein Mega-Gefühl sag ich Ihnen! Nur eines hat mich dort echt ein wenig gebremst: der Wind! Aber ganz egal, ich war da nämlich schon ein paar Köpfe größer, weil ich da schon einige Männer aus der Startgruppe vor mir überholt habe – und das heißt, ich habe Zeit gut gemacht.

Also weiter ging’s durch die Wachau. Schöne Gegend, aber zum Sightseeing war freilich keine Zeit! Die letzten 30 Kilometer am Rad hatten dann echt auch nochmals einiges zu bieten. Einen anspruchsvollen Anstieg, viel Regen und eine Abfahrt, bei der es dann saumäßig kalt war.
Letzteres wurde beim Wechseln in die Laufschuhe dann auch zum Problem, weil meine Hände so dermaßen kalt waren, dass ich meine Schuhe nicht mehr so schnell aus- und anziehen konnte. Aber irgendwie ging das dann auch – und der Halbmarathon war dann fast Genuss pur! Schließlich hat man da nur noch die Ziellinie im Kopf – und diesen einzigartigen Moment, wenn man endlich drüber läuft. Da vergisst man echt alles, was man die letzten paar Stunden so durchgemacht hat.

Und so wird’s für mich ein perfekter Tag, der noch dazu mit einem Sieger aus der Heimat garniert wird. Und es freut mich echt riesig, dass Frederic Funk aus Unterwössen das Ding nach Hause gebracht hat – und zwar so was von souverän!

Ich gehe jetzt jedenfalls mit einem sehr guten Gefühl in den letzten Block meiner Vorbereitung für meine Langdistanz-Premiere. Sie wissen ja: Am 4. September wird es in Podersdorf soweit sein. Bis dahin nerve ich meinen Schweinehund mal kräftig weiter – und der schäumt vor Wut. Er kündige mir jetzt dann die Freundschaft, schimpft er. Weil die doppelte Distanz das 
mache er nicht mehr mit. Mir egal, was er sagt. Ich genieße jetzt noch ein wenig den Moment – und dann geht’s weiter im Text: sprich mit dem Ironman-Training. Ich freu mich drauf! Echt jetzt! Stephanie Brenninger