Arundel Castle: Herrliche Gärten und Zimmer
Schon von Weitem ist die imposante Burg von Arundel zu sehen. Das Dorf, dessen Name sich aus dem Fluss Arun und dem altenglischen Wort del (Fluss) zusammensetzt, liegt in der Grafschaft West Sussex. Besonders sehenswert ist die steil ansteigende High Street – links und rechts davon sind schöne alte Hausfassaden zu bewundern. Zudem gibt es jede Menge kleine Gassen, die ebenfalls zu einer Entdeckungstour einladen. Oben an der High Street angekommen ist eines der Eingangstore von Arundel Castle, linker Hand befindet sich noch die Kathedralkirche. Diese wurde von 1868 bis 1873 erbaut. Erst 1965 mit der Errichtung des Bistums Arundel und Brighton wurde die Kirche zur Kathedrale. Der Hingucker in der wohlhabenden kleinen Markstadt ist aber Arundel Castle. Es ist eine der besterhaltenen mittelalterlichen Burgen in England. Die zweitgrößte Burg Englands stammt aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber erst zwischen 1890 und 1903 erweitert. Es war standesgemäß Sitz mehrerer Adelsgeschlechter – mit kurzen Unterbrechungen durch die Krone. Der letzte königliche Besuch über mehrere Tage erfolgte übrigens 1846. Damals kam Queen Victoria mit Prinz Albert nach Arundel. Für die Königin wurden extra einige Räume umgebaut – und seitdem auch nicht mehr verändert. Die Königin zeigte sich entzückt über ihre Unterkunft, merkte aber auch an, dass diese doch eher klein seien. Heute ist es der Wohnsitz des Herzogs von Norfolk und seiner Familie.
Der Großteil des Schlosses kann gegen ein Eintrittsgeld besichtigt werden. Dabei können die Besucher unterschiedliche Kategorien wählen – die teuerste Variante ist die mit Besichtigung der Zimmer. Die ist das Geld aber auf jeden Fall wert, denn die Räume sind äußerst eindrucksvoll und auch prunkvoll. Es gibt etwa eine eigene liebevoll eingerichtete Kirche, eine großzügige Bibliothek und viele beeindruckende Gemälde unter anderem mit Werken von van Dyk zu besichtigen – und natürlich können auch die Räume von Queen Victoria angeschaut werden. Vor dem Besuch sollte man sich allerdings genau über die Öffnungszeiten informieren, denn die Herrschaftsräume sind nur zu einer bestimmten Zeit geöffnet. Ein Teil des Anwesens wird auch noch privat genutzt, dieser Abschnitt ist für die Öffentlichkeit aber gesperrt. Von den mittelalterlichen Bauten der Burg ist nicht mehr viel übrig. Das Torhaus stammt noch aus dem 11. Jahrhundert und der Vorplatz mit der Ziehbrücke aus dem 13. Jahrhundert. Beeindruckend ist die Fitzalan-Kapelle, dort hin sollte man unbedingt einen Abstecher unternehmen. Liebevoll gepflegt sind auch die vielen Gärten in der Burganlage. Für jeden Hobbygärtner ist ein Spaziergang durch die Anlage ein wahrer Hochgenuss.
Wenn man einen Ausflug nach Arundel plant, sollte man unbedingt vorher schauen, ob an diesem Tag nicht auch eine weitere Attraktion geplant ist: Denn oft werden dort Ritterspiele aufgeführt, aber auch Theaterstücke gezeigt. SB