Zwischen Watzmann und Hochkalter

Nach der Watzmann-Überschreitung ist sie für die Bergsteiger oft nur noch ein übles Muss und ein langer, lästiger Weg zurück zum Ausgangspunkt: die Wimbachgries. Doch diese hat vor allem landschaftlich viel zu bieten und daher ist sie in jedem Fall einen Tagesausflug wert.

Ein Höhepunkt erwartet die Wanderer gleich zu Beginn der Tour: Startet man vom Parkplatz Wimbachbrücke, geht es zunächst ein kurzes Stück bergauf, dann können die Bergsteiger mit der Wimbachklamm gleich ein imposantes Naturschauspiel bewundern. Sofern man ein paar Euro investieren will, denn der Weg durch die Wimbachklamm kostet eine Gebühr, die zur Erhaltung der Klamm erhoben wird. Man könnte sich diese zwar auch sparen und die Klamm auf einen anderen Weg umgehen, doch die kurze Wanderung entlang des tosenden Flusses lohnt sich! Der Wildbach donnert durch die Klamm, das dominierende Gestein ist dort der Dachsteinkalk. Der Steg ist sehr gut ausgebaut, dennoch sollte man vorsichtig sein, denn es kann rutschig sein. Den ersten Steg bauten übrigens die Ramsauer Holzknechte zur Holztrift für die Saline. Nachdem 1843 die Trift eingestellt wurde, können seit 1847 Touristen die Klamm besichtigen.

Gut zwanzig Minuten dauert die Wanderung durch die Wimbachklamm, danach führen die Wege wieder zusammen und es geht mäßig steil hinauf zur Wimbachgrieshütte, die auf 1327 Metern liegt. Auf etwa der Hälfte kommt man beim Wimbachschloss vorbei – ein historisches Jagdschloss auf 937 Metern, in dem heute eine Berggaststätte zu finden ist.

Folgt man dem Weg weiter, weitet sich das Tal. Der Wanderer hat nun einen herrlichen Blick auf den Watzmann und den Hochkalter. Der Weg verläuft nun schmal zwischen einem Waldgebiet, rechts daneben sind zahlreiche kleine und größere Schuttströme. Die extremen Gesteinsmassen bestehen aus dem Ramsaudolomit. Alle Niederschläge versickern hier umgehend und treten erst kurz vor der Wimbachklamm wieder zu Tage. Wenn es allerdings sehr stark regnet, geraten die Gesteinsmassen in eine stärkere Bewegung. Jährlich werden durch diese geringfügigen Bewegungen ca. 4.500 Tonnen der grießförmigen Gesteinsmassen aus dem Wimbachtal getragen.

Nun ist man nach einer gut zehn Kilometer langen Wanderung an der Wimbachgrieshütte angekommen – hier sollte man unbedingt ein wenig verweilen und die imposante Bergkulisse auf sich wirken lassen.

TOURDATEN:

Ausgangspunkt:
Man fährt die B 305 von Berchtesgaden nach Ramsau bis zur Wimbachbrücke. Dort ist ein großer, gebührenpflichtiger Parkplatz vorhanden.

Aufstieg:
Vom Parkplatz folgt man der Wegbeschilderung zur Wimbachgrieshütte. Gleich beim Start sollte man sich überlegen, ob man durch die Wimbachklamm gehen möchte (gebührenpflichtig) oder den Alternativweg wählt. Nach gut einer Stunde Gehzeit erreicht man das bewirtschaftete Wimbachschloss. Der Weg zur Wimbachgrieshütte verläuft zwischen Waldgebiet und zahlreichen größeren und kleineren Schuttströmen immer in gleicher Richtung weiter.                                                                   SB

Abstieg:
Man muss den gleichen Weg wieder zurückgehen. Diesmal hat man jedoch am Ende der Tour keine Wahlmöglichkeit, denn die Wimbachklamm ist nur von unten zugänglich.

Literatur:
Berchtesgadener Land (Rother Wanderführer); Landkarte: Kompass Berchtesgadener Land, Chiemgauer Alpen, Maßstab 1:50 000.

Anspruch:
Einen Schuh