Weil ich letztens erst mal wieder gefragt wurde: Ja, meinem Schweinehund geht es gut! Zumindest keift er mich nach wie vor ab und an aus der Ecke an. Er wolle endlich wieder seine Ruhe haben, gemütlich auf der Couch abhängen und am besten Tag und Nacht in die Glotze schauen. Vor allem aber wolle er eines ganz und gar nicht mehr müssen: sich bewegen!
Um es gleich mal vorweg zu nehmen: Mein kleiner Freund hat auch in diesem Jahr äußerst schlechte Karten! Mein Ehrgeiz, mein Elan und meine Freude am Sport sind ungebrochen – und so wird’s für mich auch heuer erneut auf die Langdistanz gehen! Ich bin für den Ironman Emilia-Romagna angemeldet und trainiere dafür auch schon fleißig! Ich sag’s Ihnen: Vorfreude pur!
Und wenn es nach meinen ersten Plänen gegangen wäre, hätte es im Frühsommer auch schon ein Ironman sein dürfen. Aber da gibt’s jetzt lieber mehrere kleinere Rennen, um dann topfit fürs große Ziel zu sein.
Aber eines muss ich Ihnen jetzt doch auch noch verraten: Ich habe ja vorhin von meinem Elan geschrieben. Tja, der war im vergangenen Herbst von einem Tag auf den anderen plötzlich weg. Nach meiner erfolgreichen Premiere beim Austria Triathlon in Podersdorf mit dem Sieg in meiner Altersklasse bin ich beim Citylauf in Greifswald noch eine persönliche Bestzeit über 10 km gerannt. Besser hätte der Herbst also echt gar nicht sein können! Glücksgefühle pur!
Aber dann brach sie über mich herein – die Frage aller Fragen: Und jetzt? Ich sag’s Ihnen: Das Loch war ganz schön groß. Und die Fragen haben sich plötzlich verdoppelt und verdreifacht: Soll ich mich wirklich Tag für Tag weiter schinden? Für wen? Für was? Und kann ich das alles überhaupt noch toppen?
Meine Trainerin Pamela Gutsch fand das alles gar nicht so schlimm. „Das ist ganz normal, dass du jetzt diese Fragen hast.“ Nur die Antworten darauf konnte sie mir nicht geben, die musste ich ganz für mich alleine finden.
Was ich dann gemacht habe? Ich bin eine Woche lang in die Berge gegangen! Trainingsplan ade! Freiheit pur! Und die Antworten auf all meine Fragen habe ich ganz schnell gefunden: Ich mache das alles nur für mich! Und ja, ich habe noch einige Träume und Ziele. Aber die kann ich Ihnen jetzt beim besten Willen noch nicht verraten: Sonst regt sich mein kleiner Schweinehund bloß wieder tierisch auf.
Also kurz zusammengefasst, Sie kennen die Antwort eh schon: Ich mache weiter – auch wenn es irgendwann keine neuen persönlichen Bestzeiten mehr geben wird. Aber das ist mir eigentlich auch egal. Denn Jan Frodeno hat es so treffen für uns alle formuliert: „Vergiss nie, dass du es tust, weil du es liebst.“ Also dann, nichts wie raus zum Training! Stephanie Brenninger