Wer England liebt, wird Wales sicher auch ganz schnell in sein Herz geschlossen haben! Allerdings ist das Land doch etwas anders als der große Bruder: Landschaftlich auf jeden Fall viel rauer und schroffer. Und sprachlich ist die alte keltische Landessprache oft ein Hingucker – und so mancher Ortsname ist einfach unaussprechlich, echte Zungenbrecher eben, wie etwa Tal-y-llyn.
Ein Höhepunkt des Landes im Norden ist Conwy – der kleine Ort hat jede Menge zu bieten. Der Stadtkern ist umringt von einer imposanten Mauer, auf der man rund um die Stadt marschieren kann. Dabei kommt man an 22 Türmen und drei Stadttoren vorbei – und hat dabei jedes Mal einen anderen tollen Blick auf das Umland und natürlich auf die kleine Stadt. Auch in Conwy Castle gibt es viel zu sehen – vor allem Glanz und Elend des Mittelalters. Denn in der Burg kann man vom Verlies bis zur Königskapelle alles besichtigen.
Im Hafen von Conwy wartet ein weiterer Höhepunkt – und zwar das winzigste Haus des Landes. Das als »Quay House« bekannte Gebäude wurde zuletzt von Robert Jones bewohnt. Das Kuriose dabei: Jones war fast zwei Meter groß. Jetzt kann das Haus besichtigt werden. Und danach sollte man sich unbedingt noch ein wenig am Hafen Zeit lassen und die Seele ein wenig baumeln lassen.
Aber auch im Conwy Valley gibt es einige wunderschöne Dörfer – etwa Llanwrst. Die Marktstadt bietet reichlich Geschäfte und ein Teehaus direkt am Fluss Conwy, das über und über mit Efeu bewachsen ist.
Im südlichen Teil von Wales befindet sich das Wye Valley. Seit Jahrhunderten wird das wunderschöne Tal gerne von Touristen besucht. Tintern Abbey, ein mittlerweile zerfallenes Zisterzienserkloster, ist einen Besuch wert. Die übrig gebliebenen Mauern lassen einen noch gut erahnen, wie mächtig das Kloster einst gewesen sein muss.
Ein Geheimtipp ist übrigens Hay-on-Wye. Das kleine Dorf kennt nur ein Thema: Bücher, Bücher, Bücher. Rund 30 Buchläden findet man dort – für Literaturfans ein Muss.
Aber auch Wanderer kommen in Wales voll auf ihre Kosten. Der Mount Snowden ist der zweithöchste Berg der britischen Insel. Mit seinem schroffen Felsvorhängen, trügerischen Geröllhalden und vor allem wegen der tückischen Wetterbedingungen ist er eine echte Herausforderung. Wer es lieber ein wenig gemütlicher mag, kann sich aber auch wunderbar im Snowdonia Nationalpark beschäftigen. SB