Tagebuch reloaded: Aller guten Dinge sind drei

Freude pur im Ziel mit meinen beiden Trainerinnen Pamela Gutsch (rechts) und Christine Waitz (links). (Foto: Wechselszene)

Trainer sind manchmal ziemlich unbarmherzig. Meine Trainerin Pamela Gutsch hatte schon im vergangenen Jahr angekündigt: „2020 läufst du die ganze Chiemgau Team Trophy.“ Ich? Nicht wirklich! Aber nicht mal mein bestes Argument hat am Ende gezogen. Sie wollen wissen, was das war? „Ich kann einfach nicht Langlaufen, weil ich mich seit meinem Skiunfall vor jeder Art von Skiern fürchte!“

Aber als Sportler hat man es manchmal wirklich nicht leicht – und so bin ich aus der Nummer eben erneut nicht rausgekommen! Also, ging’s auch in diesem Jahr wieder rauf auf die Bretter! Angst – hin oder her! Und eines war mir schon auch klar: Die Kondition hab ich ja! Und, um es kurz zu machen: Ja, ich hab’s diesmal im dritten Versuch auch wirklich ganz gepackt – und schön war’s obendrauf! Richtig schön sogar! Traumhafte Landschaft, perfektes Wetter, coole Veranstaltung und total viel nette Leute – Herz was willst du mehr?

Das Erfolgsrezept war dann übrigens auch ganz einfach: Statt mit den Skating-Skiern bin ich diesmal klassisch unterwegs gewesen – und so war’s auch für mich machbar! Angst überwunden – Lektion für die Langdistanz gelernt: Man muss nur an sich glauben – auch wenn man an seine Grenzen stößt! Auf meine mentale Stärke wird’s in den nächsten Monaten eben auch immer mehr ankommen.

Ja gut, ich geb’s aber auch ganz ehrlich zu: Nur ganz kurz war mein Schweinehund bei der Trophy dann auch mal obenauf! Nämlich just in dem Moment, als mich Pamela Gutsch kurz mal aus den Augen gelassen hat. Da kam der Kleine doch wirklich kurz rausgekrochen aus seiner Höhle. „Komm, die ist jetzt weg! Du kannst jetzt umdrehen. Schick ihr ne Nachricht, wirf dann dein Handy weg und wart in dem Wirtshaus da auf den Shuttlebus“, hat er mir ins Ohr geflüstert. Verlockend irgendwie!

Gut nur, dass ich genau zu diesem Zeitpunkt meinen anderen Trainer Bernd Rose auf der Strecke getroffen habe. „Bis zur Sachenbacher Alm ist es nicht mehr so weit. Das packst du schon“, gab er mir mit auf den Weg. Und dann war die Chance auch schon wieder dahin, denn Pamela Gutsch skatete plötzlich wieder neben mir. Also, weiter in der Spur und auf zum Loipenfutter!

Nach der Stärkung ging’s wieder zurück nach Reit im Winkl. Ganz schön anstrengend irgendwie, aber im Ziel gab’s dann den schönsten Lohn: ein Dauergrinsen im Gesicht! Glücksmoment pur eben! Und eines muss an dieser Stelle auch noch kurz gesagt sein: Ein dickes Dankeschön an die Organisatoren und alle Helfer für euren Einsatz – ihr seid der Wahnsinn!

Jetzt ist übrigens schon wieder der Trainingsalltag bei mir eingekehrt – heißt also: ganz viel Schwimmen, Laufen, Radfahren und Stabilisationstraining! Gar kein Langlaufen mehr. Schade irgendwie. Aber 2021 kommt bestimmt – und diesmal kann ich es kaum mehr erwarten, bis es endlich wieder heißt: auf zur Bioteaque Sports Chiemgau Team Trophy! Stephanie Brenninger