Tagebuch – Teil 16: Eine jede Menge Aha-Effekte

Trainingstag, Laktattest, Anprobe, Radworkshop und auch noch ein wenig Training: Diese Woche jagt wirklich ein Termin den anderen.
Dann fangen wir mal an: Der Trainingstag in Chieming war einfach nur genial! Man kann der Triathlon-Abteilung des TSV Chieming um Florian Fritzenwenger wirklich nur ein großes Kompliment für ihre Mühen und den perfekten Tag machen. Dieser war also quasi die Generalprobe für mich – und wie es sich gehört, ist auch ein wenig was schiefgegangen! Aber genau so muss es ja sein.

Es gab jedenfalls gleich reihenweise Aha-Effekte für mich. Der Bammel vor meinem ersten Triathlon-Start ist dadurch jetzt einfach aber auch ein wenig gewichen. Ich kenne jetzt die Radstrecke! Ich kenne jetzt die Laufstrecke! Und das Schwimmen im Chiemsee funktioniert auch!

Los ging’s natürlich mit dem Schwimmen im Chiemsee. Das Gute: Der Neoprenanzug sitzt, der erste Kontakt mit dem Wasser war auch okay (allerdings muss man sich an die Kälte im Gesicht auch erst einmal gewöhnen). Aber dann ging’s auch schon los mit den Schwierigkeiten: Wie soll man sich denn bitteschön im Wasser orientieren?

Schwimmtrainer Jan Wolfgarten hatte für mich einen Tipp parat: »Schau, dass du dir eine markante Stelle merken kannst.« Das hat jetzt auf Anhieb noch nicht so gut geklappt, einmal war ich doch knapp 10 Meter von den Bojen entfernt. Im Wettkampf sollte mir das nicht passieren, denn das kostet Zeit und Nerven.

Raus aus dem Wasser, ging’s dann gleich weiter mit den Problemen: Den Neoprenanzug anziehen ging ja noch, aber das Ausziehen! Ich sag’s Ihnen! So wie ich das gemacht habe, geht’s jedenfalls nicht. Die erfahrenen Triathleten schauten mir direkt ein wenig mitleidig zu – und gaben mir dann ein paar Ratschläge. Ich muss da einfach richtig drauftreten. Okay, am Wochenende wird dann mal am See geübt.

Beim Radfahren ging dann aber alles so weit gut. Und auch das Laufen machte richtig Spaß – bis auf einen kleinen, aber gemeinen Anstieg, der mich beim zweiten Mal wirklich richtig aus der Puste brachte. Veranstalter Sven Hindl fuhr und lief übrigens mit uns Volkstriathleten mit. Ab und an ließ er uns kurz anhalten und erklärte uns, wie wir uns in der Wechselzone verhalten müssen, wo sich am Wettkampftag die Verpflegungsstation auf der Laufstrecke befindet oder wie der Zieleinlauf ablaufen wird. Ganz schön viel zum Merken! Im Ziel angekommen erzählte uns dann Profi-Triathlet Christian Jais zum Abschluss noch aus seinem Alltag und ich lauschte seinen Worten – müde, aber glücklich.

Heute Abend um 18.30 Uhr geht’s für mich übrigens gleich weiter mit dem nächsten Promi-Treffen – und zwar mit WM-Teilnehmer Rupert Probst. Der Radprofi hält bei Audi Osenstätter den Workshop »Vom einfachen Reifenwechsel bis zum Profi-Tip«. Ich freue mich drauf, denn ein paar Tipps, wie man sein Rennrad selber flott machen kann, sind ja nie schlecht.

Übrigens hat mein Tagebuch hier auch ein bisschen den Grundstein zum Workshop gelegt. Als ich nämlich vor ein paar Wochen mal geschrieben habe, dass mein Rad in der Werkstatt ist, haben sich Ronny Steidl und Trainer Tom Mayerhofer von der Aktion »Gemeinsam fit«, gedacht, Kleinigkeiten kann man eigentlich auch selbst reparieren, und haben schnell den Workshop organisiert.

Zwischendurch treffe ich auch nochmals ganz kurz Sven Hindl, um meinen Wettkampfanzug zu probieren. Passt – und jetzt wird er noch bedruckt! Nach dem anstrengenden Trainingstag ist die Woche ansonsten trainingstechnisch regenerieren angesagt. Nur eine harte Einheit hat Trainer Bernd Rose für mich vorgesehen – und zwar meinen zweiten Laktattest.

Ich muss ehrlich zugeben, ein wenig aufgeregt war ich davor schon. Denn schließlich kam’s am Dienstag auf dem Laufband von h/p/cosmos in Nußdorf auf, ob ich auch gut und vor allem richtig trainiert habe. Und ja, was soll ich sagen: Lauftrainerin Pamela Gutsch von Top Form Lauftraining ist mit dem Ergebnis richtig zufrieden. Und ich bin’s dann auch, nachdem ich wieder Luft hatte! Der Chiemsee-Triathlon kann also kommen – ich arbeite jetzt noch an ein paar Feinheiten, aber ab sofort bin ich jederzeit für den Start bereit! Stephanie Brenninger