Tagebuch – Teil 9: Zeit zur Regeneration

Ich bin noch immer sprachlos. Ja, auch das soll’s geben. Der neue Trainingsplan macht es möglich. Voller Tatendrang sitz ich da – und dann das. Mein Trainer Bernd Rose schreibt mir doch glatt: »Die nächste Woche wird etwas ruhiger.« Ja, wie jetzt? Also lese ich weiter. »Du hattest jetzt drei knackige Wochen mit zum Teil intensiven Einheiten (das stimmt!), diese Woche bekommst du etwas Zeit zum Regenerieren.« Aha, okay. Jetzt bin ich direkt ein wenig enttäuscht.

Drei Einheiten stehen also nur am Plan. Da wird mir ja jetzt schon direkt langweilig. Aber Bernd schreibt extra noch dazu: »Gaaanz wichtig, also bitte nichts zusätzlich machen. Zumindest kein zusätzliches Schwimm-, Rad-, oder Lauftraining.« Gut, dann wird’s halt diese Woche mal etwas ruhiger, denke ich mir. Immerhin gibt er grünes Licht für eine Bergtour. Dann hoffe ich mal, dass dafür das Wetter über Ostern mitspielen wird.

Übrigens habe ich seit einigen Tagen jetzt auch meinen Neoprenanzug. Sven Hindl, der Veranstalter des Eberl-Chiemsee-Triathlons, bringt ihn mir extra vorbei und gibt mir noch ein paar Tipps fürs erste Anziehen. Mittlerweile weiß ich auch, warum er das gemacht hat. Das ist nämlich gar nicht so leicht, da reinzukommen. Und vor allem auch wieder rauszukommen. Also im Trockenen. Aber so richtig lustig wird’s wohl erst werden, wenn ich ihn testen werde. Haben Sie schon mal jemanden mit Neoprenanzug im Hallenbad schwimmen sehen? Also, ich noch nicht!

Ach ja, die Fastenzeit ist jetzt auch gleich rum ums Eck. Ich hab’s wirklich geschafft, die ganze Zeit gab’s keine Süßigkeiten bei mir. Also fast. Nur zweimal am Berg habe ich jeweils zwei, drei Gummibärchen gebraucht. Ich wäre wohl auch ohne hochgekommen, aber das war halt ne reine Kopfsache. Immerhin habe ich den Müsliriegel mit Schokoüberzug aber abgelehnt. Das ging mir dann doch zu weit.

Aber ansonsten war ich eisern – und das trotz weiterer diverser Angebote. Meine Kolleginnen beispielsweise sind öfters mit Eistüten an meinem Büro vorbeigelaufen. Zumindest ein paar mitleidige Blicke haben sie mir zugeworfen. »Bald darfst ja auch wieder Eis essen«, haben sie mir zugerufen. Triathlon-Azubi zu sein, ist manchmal wirklich nicht so einfach. Mein Schweinehund war jedenfalls mal wieder ziemlich wütend auf mich. Er wollte unbedingt auch ein Eis haben. Das ist mir mittlerweile aber herzlich egal. Ich habe ganz klar ein Ziel vor Augen – und das ist der 24. Juni. Und deswegen regeneriere ich die Tage halt auch mal ein wenig. Stephanie Brenninger