Tagebuch – Teil 10: Rauf auf die Isomatte

So, jetzt habe ich also sprichwörtlich den Salat. Ich habe jetzt von den Profis vom Gesundheitszentrum Traunstein also auch ein paar Stabilisationsübungen für zuhause bekommen. Laut unserem Trainer Bernd Rose sollten wir die ja schon seit Anfang an regelmäßig machen – aber ich gebe es ja immer wieder unumwunden zu: Die haben mich bisher nicht gefreut, also habe ich sie auch nur halbherzig gemacht.

Mehrmals schaue ich mir den Zettel daheim an, lege ihn wieder beiseite. »Das mache ich morgen dann«, denke ich mir. Mein innerer Schweinehund freut sich wieder mal riesig. »Man muss ja auch nicht jeden Schmarrn mitmachen«, flüstert er mir ins Ohr. Und stachelt mich damit wieder einmal an: »Dem zeige ich es«, schießt es mir durch den Kopf.

Und so lege ich halt nach meiner letzten Laufrunde auch wirklich damit los. Raus aus den Laufschuhen, rauf auf die Isomatte, die Musik aufgedreht – und los geht es! Aber fragen Sie jetzt bitte nicht wie! Das böse Erwachen kommt sofort: Schon die erste Übung ist eine regelrechte Qual, mein ganzer Körper zittert. »Kein gutes Zeichen«, denke ich mir. »Daran muss ich echt arbeiten.«

20 Wiederholungen hatte ich mir zu Beginn vorgenommen. Doch Pustekuchen, das geht einfach noch nicht. Nun gut, aller Anfang ist schwer, zehn genügen zum Start auch.

Eines wird mir dabei schlagartig bewusst: Ohne Stabilisation im Körper wird aus mir nie eine halbwegs passable Triathletin – und ich habe ja dieses Jahr durchaus einiges vor mir mit der Kurzdistanz. Und da hilft auch das ganze andere Training nichts. Also, ab jetzt dann wirklich: Die Stabilisationsübungen, die ja unter anderem für die Beweglichkeit und die Koordination und auch als Verletzungsprophylaxe wichtig sind, sind ab sofort fester Bestandteil meines Trainings. Und ich fühle mich nach der ersten Einheit dann auch richtig gut. Der Schweinehund hingegen verzieht sich in eine Ecke und grantelt wieder einmal vor sich hin. »Pech gehabt, Kleiner«, denke ich mir, »ich mache weiter!« Stephanie Brenninger