Tagebuch – Teil 31: Raus aus den Federn

»Dieser Trainingsplan hat Spaß gemacht zum Basteln«, schreibt mir Pamela Gutsch. »Und was soll da jetzt bitte genau Spaß machen?«, keift mein kleiner Freund, der Schweinehund, als ich den Plan ausgedruckt vor mir am Küchentisch liegen habe.

Und ehrlich: Ich schlucke diesmal echt auch ein wenig, als ich versuche, die ganzen Einheiten zeitlich in die Tage einzubauen. Aber vor meinem Schweinehund würde ich das ja nie und nimmer zugeben. »Geht schon alles«, denke ich mir, »muss ich halt einfach auch ein paar Mal früher aufstehen.« Gedacht, gesagt, getan – also nichts wie rauf auf die Rolle um kurz vor 5.30 Uhr morgens.

Und dann geht’s gleich mal richtig zur Sache, denn meine Trainerin hat diesmal jede Menge Intervalle auf dem Rad eingebaut. »Hier richtig durchpowern«, gibt sie mir noch mit auf den Weg. Schließlich muss ich auf dem Rad deutlich schneller werden.
Aber trotz der Plagerei und trotz des frühen Aufstehens freue ich mich nach der Einheit so richtig: Denn, wenn ein Tag so beginnt, so verrückt sich das jetzt auch anhören mag, dann kann er nur gut werden! Man ist einfach gleich viel besser gelaunt und auch zufriedener, finde ich.

Aber ich bin die Tage freilich nicht nur auf der Rolle drinnen unterwegs gewesen. Ich bin auch erstmals mit meinem neuen Rad und den neuen Wettkampfrädern, die hat mir mein Radtechniker Hannes Häussler extra schnell draufgebaut, draußen gefahren. Und ja, das ist jetzt echt noch einmal eine andere Hausnummer! Daran muss ich mich echt erst gewöhnen, weil es ein völlig anderes Fahrgefühl ist!

Es läuft also gar nicht so schlecht bei mir. Okay, nur in einem Punkt ist meine Trainerin dann doch nicht zufrieden – und zwar ganz und gar nicht. In den Sommerwochen habe ich mal wieder das Kraft- und Stabilisationstraining schleifen lassen. Okay, ein paar Mal bin ich schon am Boden hin und her gerollt – so pro forma halt. Blöd ist halt nur, dass ein Coach das auch gleich mal merkt. Und alles Jammern bei einem der ersten Videotrainings nach der Sommerpause hilft dann auch nichts. Den Muskelkater am nächsten Tag habe ich mir dann wohl auch redlich verdient.
Stephanie Brenninger