Hinauf auf den markanten Felszahn

 

Die Hörndlwand ist bekannt – denn dank ihres markanten Felszahns ist sie zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl liegend von weit her schon gut sichtbar. Und der Bergsteiger darf sich oben am Gipfel auf 1684 Meter auch auf ausreichend Platz zum Rasten und Verweilen freuen, denn es gibt gleich drei Gipfelkreuze. Wobei eines der drei nur von Kletterern erreicht werden kann.

Los geht’s vom Wanderparkplatz Seehaus (722 Meter). Das erste Ziel der Tour heißt Branderalm (1120 Meter). Diese erreicht man nach gut einer Stunde. Der Weg dorthin führt durch den Wald, ist sehr gut ausgebaut und auch mit Kindern gut zu bewältigen. Oben angekommen an der Branderalm sollte man das herrliche Panorama – man ist hier das erste Mal kurz raus aus dem Wald – genießen, ehe es dann gut eine weitere Stunde Richtung Gipfel geht. Ab der Alm folgt man dann einem schmalen Weg und bald führt dieser erneut in den Wald rein.

Dort muss man bis zu einer Weggabelung marschieren – und steht dann von der Wahl. Links hinauf führt der Pfad über das Ostertal, rechts geht’s Richtung Bergwachthütte und Jägersteig. Beide Varianten sind in etwa gleich lang und treffen sich kurz unterhalb des Gipfels wieder. Der schmale Jägersteig ist jedenfalls die anspruchsvollere Tour und sollte nur von geübten Bergsteigern begangen werden. Teilweise muss man sich nämlich kurz auch mal einhalten, um die hohen Felsstufen überwinden zu können. Man sollte also trittsicher sein.

Hat es zuvor geregnet, sollte man den Aufstieg übers Ostertal wählen – sicher ist sicher. Die letzten Meter hinauf zum Gipfel führt übrigens nur ein schmaler Steig, der aber nicht gefährlich ist, nur ein wenig uneben. Oben angekommen hat man dann die Wahl zwischen den zwei Gipfelkreuzen. Das erste ist traditionell mehr frequentiert, zum zweiten Gipfelkreuz geht’s ein paar Minuten weiter. Man muss sich nun etwas durch die Latschen hindurchzwängen, aber der Aufwand lohnt sich allemal. An beiden Gipfelkreuzen hat man jedenfalls einen wunderschönen Blick rundherum – im Osten die Berchtesgadener Alpen, im Süden die Loferer Steinberge und das Kaisergebirge,im Westen der Geigelstein und im Norden der Chiemsee und natürlich auch der Hochfelln. Bergsteigerherz, was willst du mehr!

Wer übrigens gerne Gipfel sammelt, kann auch noch schnell einen Abstecher hinüber zum Gurnwandkopf machen.

Hinunter geht’s dann in Serpentinen über das Ostertal – ein wunderschönes Gebiet. Man kann hier auch noch eine ganze Weile den Anblick auf die Hörndlwand genießen, ehe es dann aber wieder hinein in den Wald geht und den bekannten Weg hinunter. SB

TOURDATEN:

Anreise:

Fährt man von Ruhpolding Richtung Reit im Winkl, kommt nach dem Biathlon-Zentrum Seehaus. Dort ist ein kostenloser Wanderparkplatz, der allerdings meist sehr voll ist.

Aufstieg:

Zuerst folgt man den Wegweisern Richtung Branderalm. Dort angekommen geht’s dann weiter zur Bergwachthütte und zum Jägersteig (Achtung: Weggabelung im Wald).

Abstieg:

Der Weg hinunter führt über das herrliche Ostertal und wieder vorbei an der Branderalm zum Parkplatz.

Literatur:

»Chiemgau«, Rother Wanderführer.

Anspruch:

Die Tour ist bis zur Branderalm gut machbar. Wählt man die Variante über den Jägersteig, muss man trittsicher und geübt sein. Eine gute Kondition ist ebenfalls Voraussetzung.