Tagebuch – Teil 1: Wenn Träume wahr werden

Ich weiß, ich habe schon lange nichts mehr geschrieben – sorry! Aber die vergangenen Monate waren in der Tat doch ein bisschen stressig.  Weil es manchmal gar nicht so leicht ist, alles unter einen Hut zu bringen – also trainieren, arbeiten, Familie, Freunde und schlafen muss ich manchmal ja auch noch!

Okay, gut! Ich weiß, was Sie sich jetzt denken: Selber schuld! Stimmt auch vollkommen! Vor allem, wenn man sich dann auch noch einem völlig neuen Projekt widmet und neben der Vorbereitung auf eine Triathlon-Langdistanz sich auch noch auf den Transalpine Run vorbereitet. Das ist dann neben selber schuld einfach auch nur krass!

Warum ich dann jetzt was schreibe? Nun ja, ich befinde mich gerade schon im Tapering für den nächsten Wettkampf. Und deshalb habe ich gerade jede Menge Zeit! Und Fenster putzen macht halt auch nicht so viel gute Laune – also nix wie ran an die Tasten. Und ich könnte gerade echt ein ganzes Buch schreiben. Aber keine Sorge, ich fasse mich so kurz wie möglich.

Ein paar erinnern sich vielleicht noch daran: Irgendwann im Laufe des Projekts „Von Null auf Triathlon“ kam ja diese wahnwitzige Idee zustande, dass ich – ja wirklich ich – auch mal bei einer Triathlon-Langdistanz starten könnte. Roth sollte es sein. Daraus wurde damals aber nichts. Pandemie und so. Meine ersten beiden Langdistanzen habe ich dennoch schon hinter mir: 2021 in Podersdorf, 2022 beim Ironman Italy in Cervia – und nun, aller guten Dinge sind eben drei – darf ich endlich wirklich nach Roth. Und ich geb’s zu: Wenn Träume endlich wahr werden, dann kommt schon Wochen vor dem Start ein gewisses Gänsehaut-Feeling allein bei dem Gedanken daran auf. Ich kann’s wirklich kaum mehr erwarten! 

Und eines auch gleich noch vorweg: Ich nehme mir für Roth absolut nichts vor. Keine Zeit, kein Ziel! Rein gar nichts. Und das meine ich ernst! Ich will das Rennen einfach nur genießen – soweit man das bei 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen halt dann auch noch kann.

Und das betone ich jetzt auch deshalb so, weil ich vor wenigen Wochen beim Ironman70.3-Rennen in Jesolo nach meiner neuen persönlichen Bestzeit über die Mitteldistanz tatsächlich auch öfters gefragt wurde, ob ich mich jetzt nicht ärgere… Ich hab’s erst gar nicht gecheckt. Wieso, bitte? Ganz einfach deshalb: Ich bin bei 6:02:38 Stunden durchs Ziel und hab quasi die Fünf-Stunden-Marke knapp verpasst. Was soll man da am besten antworten? Versprochen! Nächstes Mal wird die Kaffeepause kürzer 🙂

Und nach dem Challenge Roth ist echt kurz vor dem Transalpine Run. Was anders ist, liegt auf der Hand: Erstens geht es in die Berge – weit weg also vom Triathlon – und zweitens werde ich dabei im Team mit Pamela Gutsch starten.

Was da auf uns zu kommt, ist schnell geschrieben:  7 Tage, 268 km, 15 330 Höhenmeter, drei Länder. Der Transalpine Run zählt damit zu den härtesten Etappenrennen der Welt. Hätte man mir das mal lieber zuvor gesagt!

Aber weil meine Teampartnerin ja auch meine Trainerin ist, hatte Pam zuletzt den wesentlich schwierigeren Part von uns beiden. Sie musste mich einerseits für den Triathlon fit machen und andererseits auf den TAR vorbereiten. Ein echter Balance-Akt! Ich hingegen muss ja nur das machen, was tagtäglich auf dem Trainingsplan steht. Ich bekomme den Schlüssel praktisch auf dem Silbertablett serviert – okay, gut, durch die Tür gehen, muss ich dann schon noch selber! 

Und ja, meinen kleinen Freund, den Schweinehund, gibt’s in der Tat auch noch! Erst vor ein paar Tagen kam er mal wieder aus der Ecke raus und hat gefragt: „Ist es jetzt endlich vorbei?“ Ich hab ihn nur kurz angeschaut und bevor ich antworten konnte, hat er schon selber losgelegt: „Nein, ist es nicht. Ist nur Tapering, das kenne ich schon. Der ganze Schmarrn geht also wieder weiter. Kann die nicht endlich mal wieder normal werden?“ Und weg war er. Was soll ich sagen? „Er lässt mittlerweile ja nicht mal mehr mit sich reden. So beleidigt muss man erstmal sein.“ Aber ist vielleicht auch besser so, denn schön langsam muss man sich ja auch Gedanken machen, was dann so kommen wird – also 2024, meine ich…