Tagebuch – Teil 19: Was für ein unbeschreibliches Gefühl

Ich bin immer noch hin und weg! Ja, tatsächlich – ich habe bei einem realen Triathlon-Wettkampf teilnehmen dürfen. Man kann den Veranstaltern der Challenge St. Pölten nur herzlich danke sagen, dass sie uns Athleten dieses Rennen in Zeiten der  Corona-Pandemie möglich gemacht haben!

Für mich selber lief es dabei wie am Schnürchen. Ich habe nach der Premiere beim Eberl-Chiemsee-Triathlon 2019 auch meine zweite Mitteldistanz ins Ziel gebracht! Was für ein 
unbeschreiblich schönes Gefühl! Ich kann’s auch noch immer gar nicht richtig in Worte fassen. Echt nicht.

Dabei ist mein kleiner Freund, der Schweinehund, schon die Tage vorher wieder mal zur Höchstform aufgelaufen. »Du kannst das nicht. Das ist doch alles so ein Schmarrn. Das Wasser ist viel zu kalt und die ganzen Höhenmeter beim Radeln muss man sich doch auch nicht antun.« Gut, dass man in so einem Fall dann seine Trainerin zur Seite hat. »Du machst das mit links, Steffi. Du weißt das auch«, spricht mir Pamela Gutsch Mut zu.

Also gut, dann mal rein ins kalte Wasser! Und ja, es war wirklich eiskalt im ersten See. Und nach einem längeren Landgang ging’s im zweiten See dann nochmals 900 Meter weiter. Alles in allem macht das 1,9 Kilometer im kühlen Nass. Ich hab’s gepackt – und das ohne viel Schwimmtraining.

Das beflügelt – und aufs Radeln hab ich mich echt richtig gefreut. Denn, ja das stimmt wirklich, ich bin die ersten 20 Kilometer auf der gesperrten Autobahn gefahren! Ein Mega-Gefühl sag ich Ihnen! Nur eines hat mich dort echt ein wenig gebremst: der Wind! Aber ganz egal, ich war da nämlich schon ein paar Köpfe größer, weil ich da schon einige Männer aus der Startgruppe vor mir überholt habe – und das heißt, ich habe Zeit gut gemacht.

Also weiter ging’s durch die Wachau. Schöne Gegend, aber zum Sightseeing war freilich keine Zeit! Die letzten 30 Kilometer am Rad hatten dann echt auch nochmals einiges zu bieten. Einen anspruchsvollen Anstieg, viel Regen und eine Abfahrt, bei der es dann saumäßig kalt war.
Letzteres wurde beim Wechseln in die Laufschuhe dann auch zum Problem, weil meine Hände so dermaßen kalt waren, dass ich meine Schuhe nicht mehr so schnell aus- und anziehen konnte. Aber irgendwie ging das dann auch – und der Halbmarathon war dann fast Genuss pur! Schließlich hat man da nur noch die Ziellinie im Kopf – und diesen einzigartigen Moment, wenn man endlich drüber läuft. Da vergisst man echt alles, was man die letzten paar Stunden so durchgemacht hat.

Und so wird’s für mich ein perfekter Tag, der noch dazu mit einem Sieger aus der Heimat garniert wird. Und es freut mich echt riesig, dass Frederic Funk aus Unterwössen das Ding nach Hause gebracht hat – und zwar so was von souverän!

Ich gehe jetzt jedenfalls mit einem sehr guten Gefühl in den letzten Block meiner Vorbereitung für meine Langdistanz-Premiere. Sie wissen ja: Am 4. September wird es in Podersdorf soweit sein. Bis dahin nerve ich meinen Schweinehund mal kräftig weiter – und der schäumt vor Wut. Er kündige mir jetzt dann die Freundschaft, schimpft er. Weil die doppelte Distanz das 
mache er nicht mehr mit. Mir egal, was er sagt. Ich genieße jetzt noch ein wenig den Moment – und dann geht’s weiter im Text: sprich mit dem Ironman-Training. Ich freu mich drauf! Echt jetzt! Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 41: Der erste Marathon

Ich hab’s noch gar nicht so richtig realisiert! Aber in der Tat: Ich habe auf der Strecke des Traunsteiner Halbmarathons meinen allerersten Marathon gefinisht. Sprich ich bin bei meinem virtuellen Wettkampf 42,195 Kilometer am Stück gelaufen und musste die Runde deswegen eben zweimal absolvieren. Nach 4:39:57 Stunden bin ich über die virtuelle Ziellinie gelaufen – und das war exakt die Zeit, die ich mir im Vorfeld vorgenommen habe. Eine Punktlandung also – und was für ein unbeschreiblich schönes Gefühl! Echt der Wahnsinn! „So stark, Steffi“, freut sich meine Trainerin Pamela Gutsch mit mir.

Und ja, ich war im Vorfeld so richtig nervös. Völlig unbegründet irgendwie! Denn es lief für mich praktisch wie am Schnürchen! Echt genial! Meinen Schweinehund habe ich gleich am Anfang der Strecke irgendwo verloren. Er hatte gar keine Chance. Auch weil, und das fand ich so besonders schön, auf der Strecke auch viele Spaziergänger und Radfahrer an dem Tag unterwegs waren und viele von ihnen haben mich echt angefeuert! Da kam direkt richtiges Wettkampf-Feeling auf und man läuft dann wirklich gleich viel schneller!  

Und lassen Sie mich bitte kurz zurückblicken, ich muss es einfach auch immer wieder betonen: Als ich 2017 mit dem Triathlon angefangen habe, habe ich nicht im Traum daran gedacht, jemals einen Marathon zu laufen! Echt nicht! Was ich damit sagen will: Ich denke, man kann viel erreichen, wenn man nur an sich glaubt und die richtige Portion an Motivation und Ehrgeiz hat. Ich dürfte die perfekte Mischung für mich gefunden haben.

Und jetzt? Die nächsten Tage ist noch ein wenig Training angesagt. Ganz leicht, ganz locker, um den Körper nicht gleich von 100 auf 0 zu fahren. Dann geht’s für mich erst einmal in die Offseason. Sprich: Drei Wochen lang bekomme ich keinen Trainingsplan von meiner Trainerin serviert und darf wirklich das machen, worauf ich Lust habe! Berg gehen zum Beispiel!

Und danach? Im Dezember fällt dann der Startschuss für die Vorbereitung auf die neue Saison. Und 2021 soll’s dann ja so weit sein. Ich möchte gerne auf die Triathlon-Langdistanz gehen. Der Termin steht: Ich bin am 4. September für den Ironman im österreichischen Podersdorf angemeldet.

Und bis dahin? Wird viel trainiert, viel geschwitzt, aber auch viel gelacht! Weil eines ist für mich nach wie vor auch klar: Das Ganze muss mir einfach auch Spaß machen, aber das tut es! Ich werde Sie, lieber Leser, in ein paar Wochen wieder mit auf meine Reise nehmen! Und jetzt träume ich noch ein bisschen von meinem allerersten Marathon! Ich hab’s nämlich echt geschafft! Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 40: Die letzte sportliche Hürde für 2020

So, jetzt ist es also echt so weit! Ich werde am Samstag versuchen, meinen 
allerersten Marathon zu finishen. Es wird aufgrund der Corona-Pandemie der nächste Do-it-yourself-Wettkampf in diesem Jahr für mich werden. Aber das macht mir nichts aus! Die Hauptsache für mich ist, ich nehme meine letzte sportliche Hürde für 2020 auch noch erfolgreich!

Ein wenig sportlichen Anreiz habe ich dann aber doch schon auch: Viele Veranstalter von Laufwettkämpfen bieten in diesem Jahr virtuelle Wettkämpfe an, um sich auch finanziell über dem Wasser zu halten. Sprich: Man kann sich dort anmelden und irgendwo auf dieser Welt die gewählte Strecke für sich allein laufen. Nach dem Rennen lädt man dann sein Ergebnis im Internet hoch und schon ist man dabei! Und das habe ich jetzt eben auch gemacht: Ich bin am Samstag also virtuell beim München Marathon am Start. Ich werde dabei 42,195 Kilometer laufend zurücklegen – und zwar auf der Strecke des Traunsteiner Halbmarathons. Mein innerer Schweinehund läuft sich dafür übrigens auch schon mal warm und kündigt vollmundig an: »Diesmal nerve ich dich so richtig – diesen Schmarrn mache ich nicht mehr länger mit!« Soll er ruhig mal machen: Ich bin mental mittlerweile viel stärker als er! Dieser kleine Quälgeist!

Meine letzten Trainingstage vor dem Marathon sind übrigens freilich anders wie sonst – die Einheiten sind wesentlich kürzer, dafür durchaus mit Tempo. Meine Trainerin Pamela Gutsch setzt also wieder kleine Nadelstiche – und ich weiß mittlerweile: Das funktioniert genau so einfach perfekt für mich!

Nur mit meiner Generalprobe am Wochenende war ich nicht so ganz zufrieden, da durfte ich nochmals 25 Kilometer am Stück laufen. Also jammere ich meiner Trainerin mal wieder die Ohren voll. Sie beruhigt mich aber schnell wieder. Das sei alles ganz normal. »Und jetzt ruh dich gut aus«, gibt sie mir noch mit auf den Weg. »Und ich freu mich schon, wenn du über die ,Ziellinie‘ läufst.«

Und ehrlich: Ich mich auch! Denn danach gibt’s erstens Kuchen für mich und zweitens auch mal eine Trainingspause. Jetzt steigen aber erst einmal das Kribbeln und die Nervosität bei mir. Drücken Sie mir bitte die Daumen. Aber wie heißt es so schön: Auf eine verpatzte Generalprobe folgt eine gelungene Premiere!
Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 39: Ein Stück Kuchen als Lohn

Der Endspurt ist eingeläutet: Meine Saison 2020 neigt sich dem Ende zu – aber vor meiner dreiwöchigen Trainingspause gibt’s nochmals eine große Herausforderung für mich! Ich werde am kommenden Samstag, 7. November, meinen allerersten Marathon laufen. Corona-bedingt wird das freilich wieder ein Do-it-yourself-Rennen werden. Aber das macht mir nichts mehr aus, das hatte ich dieses Jahr ja praktisch pausenlos.

Sie erinnern sich sicher, dass ich am Anfang meiner Marathon-Vorbereitung vor ein paar Wochen geschrieben habe, dass mich die Zahl 42,195 km beeindruckt. Das tut sie in der Tat noch immer – eines hat sich jetzt aber doch geändert: Ich weiß jetzt, dass ich das packen werde!

Eines ist meiner Trainerin Pamela Gutsch aber dabei schon im Vorfeld ganz wichtig: Sie macht mir klar, dass es bei meiner Marathon-Premiere nicht darum gehen wird, am Ende eine ganz tolle Zeit auf der Uhr stehen zu haben. Es geht einzig und allein darum, dass ich danach eben weiß, wie sich so ein Marathon anfühlt – und das ist eben ein weiteres, ganz wichtiges Puzzleteil auf meinem Weg zu meiner ersten 
Triathlon-Langdistanz. Und da werde ich im Herbst 2021 in Podersdorf vor dem Marathon ja auch noch 3,8 Kilometer Schwimmen und 180 Kilometer Radfahren.

Okay, ich geb’s zu. So ganz einverstanden war ich mit der Marathon-Vorgabe meiner Trainerin anfangs freilich nicht so ganz – als Sportler ist man halt dann doch auch ehrgeizig. »Fang langsam an«, trichtert mir meine Trainerin aber immer und immer wieder ein. »Du wirst die Energie am Ende brauchen. Es ist nicht zu unterschätzen, wie hart das Ganze am Ende sein wird.« Ja, gut! Ich hab‘ das jetzt schon auch eingesehen und so achte ich auch im Training darauf, dass ich die Tempo-Vorgaben bei meinen langen Laufeinheiten gut einhalte.

Apropos lange Läufe: Ich sag’s Ihnen, die werden irgendwann so richtig zäh. Da bekommt, Sie ahnen es schon, der innere Schweinehund plötzlich neue Nahrung! Bei mir stellt sich dieses Gefühl meistens so zwischen Kilometer 23 bis 25 ein. Da will ich einfach nicht mehr! Echt nicht mehr! Und der Schweinehund wittert seine Chance. Er kann zwar fast nicht mehr, aber mit letzter Kraft japst er mir noch ins Ohr: »Lass dich abholen. Du bist doch schon so weit gekommen.« Stimmt! »Aber eben noch nicht weit genug! Laut Trainingsplan habe ich noch ein paar Kilometer«, schießt es mir durch den Kopf und deshalb beiße ich auch auf die Zähne.

Das Motto in dieser Phase lautet: Bloß nicht stehen bleiben und sich auf was Schönes freuen! Meistens geht’s dann auch nach ein paar Kilometern wieder. Und: Je näher das Ziel kommt, desto größer wird plötzlich wieder die Motivation – vor allem, wenn man dabei erstmals in seinen Leben auch 30 Kilometer am Stück laufend zurücklegt! Ich sag’s Ihnen: Das ist schon ein geniales Gefühl, da kann man schon auch ein wenig stolz darauf sein.

Und dann darf man sich durchaus auch mal belohnen! Nach den langen Läufen wartet auf mich jedenfalls immer ein Stück Kuchen – was für ein Genuss! Das freut dann sogar mal meinen Schweinehund! Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 38: Was für ein Gefühl!

Oh, wie war das schön! Endlich wieder ein Wettkampf! Ich sag’s Ihnen: Ich bin auch Tage nach meinem Start beim Chiemgau-Trail-Run noch richtig aus dem Häuschen! Wettkämpfe in Corona-Zeiten funktionieren eben doch und mit Abstand laufen geht eben auch!

Schlimm waren nur die Stunden vor dem Rennen: Ich war wirklich so was von aufgeregt! Im Nachhinein war das aber völlig unnötig, denn ich war perfekt vorbereitet und mein Rennen über die 8 Kilometer mit 250 Höhenmetern bergauf und bergab rund um Marquartstein war am Ende einfach eines: richtig gut! Schließlich war es ja auch erst mein dritter Versuch am Berg überhaupt! Und stolz bin ich vor allem auf eines: Ich bin diesmal bergab richtig schnell unterwegs gewesen!

Nur eines habe ich dann halt doch ein wenig unterschätzt: Wenn man dann nämlich nach dem ganzen Hoch und Runter plötzlich wieder in der Ebene läuft, dann spürt man echt erst einmal richtig seine Oberschenkel! Aber nach ein paar Metern ging’s dann doch wieder – also, nichts wie ab ins Ziel und die wunderschöne Finisher-Holzmedaille mitgenommen!

Apropos Ziel: Ein großes habe ich ja noch für dieses Jahr, bevor ich in meine kurze Trainingspause gehen darf. Aber mit diesem guten Gefühl vom Trailrun im Bauch gehe ich jetzt voller Elan in die letzte Phase der Vorbereitung für meinen allerersten Marathon. Den will ich ja am Samstag, 7. November, auf großen Teilen der Strecke des Traunsteiner Halbmarathons laufen. Kurzum: Ich muss diese Strecke also zweimal zurücklegen, um am Ende auch wirklich die 42,195 Kilometer auf meiner Uhr stehen zu haben. Aber jetzt: Nichts wie raus zum nächsten Training!
Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 37: Ab zum Trailrun

Hätte mir Anfang des Jahres jemand gesagt, dass zwei Trailruns die einzigen reellen Wettkämpe für mich in diesem Jahr sein werden, ich hätte ihm das nie und nimmer geglaubt! Doch zehn Monate später ist das jetzt wirklich so gekommen. Alle meine anvisierten Lauf-, Rad- und Triathlonveranstaltungen wurden zwecks Corona abgesagt. Der ganze schöne Plan, der mich und meine Trainerin Pamela Gutsch so viele Stunden Arbeit gekostet hat, ist einfach mal komplett über den Haufen geworfen worden.

Aber Jammern hilft jetzt halt auch nichts mehr! Ich schau nach vorn: Und nach dem Mountainman im März in Reit im Winkl nehme ich am Samstag jetzt also wieder an einem Trailrun teil – und zwar starte ich beim Chiemgau Trail Run über die 8 km! Und soll ich Ihnen was sagen? Ich freue mich echt riesig drauf! Endlich wieder ein Wettkampf!

Es ist ab und zu einfach mal wichtig, diese Vorfreude, aber auch diese Anspannung unmittelbar vor einem Rennen zu spüren! Und: Man muss plötzlich an so viele Sachen denken! Ein Beispiel gefällig? Essenstechnisch etwa muss ich mich die Tage vor dem Rennen ganz anders verhalten, da geht’s vor allem darum, möglichst viel Kohlenhydrate zu bekommen. Bei mir funktionieren übrigens Nudeln am besten – auch zum Frühstück!

Der Start beim Chiemgau Trail Run ist übrigens so ein kleines Zuckerl, das mir meine Trainerin genehmigt hat, damit ich auch weiterhin top motiviert für mein nächstes Ziel bleibe. Mein Hauptaugenmerk liegt jedenfalls ganz klar weiterhin, Sie wissen es ja schon, auf meiner Marathon-Premiere.

Und bisher läuft dafür alles nach Plan. Die Strecke – ich werde am 7. November auf der Route des Traunsteiner Halbmarathons unterwegs sein – habe ich mittlerweile auch ganz genau vermessen. Schließlich will ich ungefähr abschätzen können, wo ich wann sein werde. Denn es werden mich bei diesem Vorhaben auch ein paar Leute an und neben der Strecke unterstützen – und das finde ich echt fantastisch! Aber jetzt geht’s erst einmal ab auf den Trail rund um Marquartstein.  Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 36: Neue Strecken für die Motivation

Eigentlich, ich hab’s so ja vergangene Woche geschrieben, bin ich wegen meiner Ironman-Anmeldung gerade hoch motiviert. Aber manchmal bekommt mein kleiner Freund, der Schweinehund, halt dann auch mal wieder Hochwasser. So geschehen bei meinem letzten langen Lauf. 25 Kilometer standen da auf meinem Trainingsplan – und während ich bei 20, 21 oder 22 Kilometer mittlerweile überhaupt keine Motivationsprobleme mehr habe, bekomme ich bei Zahlen darüber hinaus echt immer noch die Krise!

Kurzum: Es geht schon damit los, dass ich die Einheit auf den Nachmittag verschiebe. Irgendwann laufe ich dann aber doch mal los. Und die ersten 
Kilometer sind der blanke Horror. Mein Schweinehund freut sich tierisch und er hat wohl eine ganze Herde seiner Freunde eingeladen! Denn mir schießen plötzlich 1000 Ausreden durch den Kopf, was ich meiner Trainerin Pamela Gutsch erzählen könnte, warum ich den Lauf abgebrochen habe.

»Du bist doch müde«, flüstert mir mein Schweinehund plötzlich ins Ohr. »Und kalt ist es auch. Und windig noch dazu! Und nächste Woche kannst ja auch noch trainieren, muss ja nicht alles immer auf einmal sein.«

Na gut, denke ich mir, recht hat er. »Dann bleibe ich jetzt mal schnell stehen und rufe meine Trainerin an.« Aber genau in dem Moment fällt mir etwas ein – ich kenne Pamelas Antwort ja schon! Sie wird mir lediglich sagen: »Du musst wegen mir nicht laufen. Wenn du nicht magst, dann passt das schon. Ich will ja auch nicht zum Ironman, du willst das ja!«

Und das stimmt jetzt freilich auch wieder! Also Schalter schnell mal umgelegt – und plötzlich geht das Laufen. »Und so kalt ist es gar nicht. Und der Wind macht mir auch nichts aus!« Der einzige, der jetzt jammert, ist mein Schweinehund. »Ach Mensch, ich will halt auch mal einen Nachmittag gemütlich auf der Couch verbringen!«
Meiner Trainerin erzähle ich hinterher dennoch von meinen Motivationsproblemen. Und weil ich den Lauf trotzdem durchgezogen habe, gibt es von ihr ein Extra-Lob: »Das war auch ein mentales Training, wie so vieles im Leben ist es rein eine Frage der Einstellung. Gut gemacht!«

Das freut mich. Wobei der Blick auf den neuen Trainingsplan nichts Gutes voraussagt. Da stehen unter anderem ein 28-Kilometer-Lauf und einmal sogar ein 38-Kilometer-Lauf drauf. Wahnsinn – das habe ich wirklich noch nie gemacht! Nur gut, dass ich die Distanz bei der zweiten Einheit aufteilen darf. Sprich: Ich gehe an diesem Tag dann in der Früh und am Abend laufen. Das Gute ist, schreibt mir meine Trainerin, danach habe ich bis zu meinem Marathon-Versuch am 7. November nur kürzere Läufe im Programm.

Und sie gibt mir noch einen Tipp mit auf den Weg: Ich soll mir für diese Läufe ganz neue Strecken aussuchen, damit ich möglichst viel Abwechslung habe und mein Schweinehund erst gar nicht in Versuchung kommt, mich wieder zu nerven. Hört sich logisch an, finde ich. Na dann, auf geht’s! Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 35: Das Ziel hat jetzt ein Datum

Es ist amtlich! Mein Projekt »Auf dem Weg zur Langdistanz« hat jetzt auch einen Namen und ein Datum bekommen! Ich bin seit ein paar Tagen offiziell für den Ironman beim Austria Triathlon in Podersdorf angemeldet. Das Rennen wird am 4. September 2021 rund um den Neusiedler See im Burgenland stattfinden! Jetzt gibt es also kein Zurück mehr, jetzt ziehe ich das voll durch!

Meine Trainerin Pamela Gutsch freut sich mit mir und schreibt: »Was für ein Gefühl!« Recht hat sie! Ich find’s echt aufregend und spannend zugleich! Und auch meine Familie findet es sehr gut, dass ich jetzt Nägel mit Köpfen gemacht habe, und steigt auch gleich direkt in die Reiseplanungen für Herbst 2021 ein. Die Reaktion meiner Freunde fällt auch recht deutlich aus – und einen Satz höre ich die letzten Tage echt sehr oft: »Du bist verrückt!«

Ganz ehrlich: Trotz meiner ganzen Euphorie gerade eben läuft es mir selber schon auch ein wenig kalt den Rücken runter, wenn ich die Anmeldebestätigung für die Langdistanz an meiner Pinnwand so anschaue. Denn ich hätte vor ein paar Jahren nicht wirklich daran gedacht, dass ich mal an diesen Punkt kommen werde. Aber eines ist zuletzt immer mehr gewachsen: Das Vertrauen in mich selber. Ich weiß, dass ich 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen am Stück schaffen kann! Ich muss jetzt eben nur dranbleiben und meinen Schweinehund des öfteren schachmatt setzen.

Und bis Podersdorf ist es halt schon auch noch ein weiter Weg. Es steht jetzt fast noch ein ganzes Jahr Training auf dem Programm – aber das ist freilich auch gut so! Schritt für Schritt geht’s jetzt weiter in meinem Programm. Die nächste Stufe werde ich dann hoffentlich am 7. November erfolgreich meistern, wenn ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Marathon laufen werde. Aber dank der Ironman-Anmeldung habe ich gerade ganz schön viel Rückenwind – und den will ich jetzt auch optimal nutzen! Und jetzt raus zum Training – und was machen Sie eigentlich gerade so?
Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 34: Ganz schön viel Arbeit

Puh, ich sag’s Ihnen. Ich bin am Wochenende das erste Mal nach längerer Zeit wieder richtig lang und richtig viel gelaufen – und die 18 km waren gerade zum Schluss raus dann doch echt anstrengend. Das Gute dabei ist: Ich konnte mich schnell wieder erholen!

Auch dieses Wochenende steht ein langer Lauf auf meinem Trainingsplan. Und dabei habe ich garantiert eines: genug Abwechslung! Denn ich werde schon mal die Strecke checken, die ich dann am Samstag, 7. November, auch bei meinem allerersten Marathonversuch laufen will. Ich hab’s ja schonmal geschrieben: So virtuelle Wettkämpfe vorbereiten, bedeutet im Vorfeld echt ganz schön viel Arbeit. Das glaubt man gar nicht!

Also, der Plan reift jedenfalls gerade in meinem Kopf. Ich werde einfach große Teile des Traunsteiner Halbmarathons laufen und dabei aber auch einige Streckenabschnitte ein paar Mal absolvieren müssen, damit am Ende auf meiner Uhr auch tatsächlich die 42,195 Kilometer stehen werden!

Das Schöne dabei ist: Mir haben jetzt echt sofort ein paar Leute zugesagt, dass sie mich begleiten werden. Und auch in Sachen Verpflegungsstelle kann ich mich wieder mal voll und ganz auf meine Familie und meine Freunde verlassen!

Und freilich wird auch meine Trainerin Pamela Gutsch vor Ort sein. Und sie reserviert schonmal ein Stück meines Wegs für sich: »Die letzten 10 Kilometer begleite ich dich.« Und sie fügt hinzu: »Denn die sind die schwersten.« Und sie dämpft auch gleich ein wenig meine Erwartungshaltung in Sachen Zielvorgabe, denn auch da schwebt mir freilich schon eine Zeit vor. »Die Zeit ist wirklich völlig egal. Das Wichtigste ist, dass du den Marathon schaffst.«

Okay, gut, verstanden! Auf seine Trainerin hört man ja bekanntlich! Vor allem, wenn man weiß, wie viel Arbeit in so einem Trainingsplan steckt – das ist echt eine Wissenschaft für sich! Gut, dass ich den auf dem Silbertablett geliefert bekomme!

Neben der ganzen Lauferei zurzeit darf ich aber freilich auch noch schwimmen und Radfahren gehen. »Das dürfen wir jetzt auch nicht vernachlässigen«, sagt mir meine Trainerin. Und, dass diese ganze Plagerei auch was bringt, zeigt mir ihre Analyse meiner letzten Radeinheit: »Du bist jetzt bei den Werten viel besser als am Anfang der Saison, kommst besser an die Watt ran und hast eine höhere Trittfrequenz.« Das ist doch schön! Das Training bringt was – und jetzt freue ich mich noch mehr auf die nächsten Einheiten! Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 33: Eine beeindruckende Zahl

Mein Trainingsplan für die nächsten drei Wochen ist da! Und ja, der Schwerpunkt hat sich dabei jetzt verschoben – der liegt ab sofort nämlich beim Laufen! »Dein erster Marathon ist in Sicht«, erklärt mir meine Trainerin Pamela Gutsch. »Und deshalb muss das Laufen jetzt Priorität haben.« Das Datum für meine Marathon-Premiere steht auch schon fest. Es wird der 7. November sein.

Wie genau der Tag dann aussehen wird, müssen wir noch festlegen. So ein paar Ideen schwirren mir jedenfalls schon im Kopf rum! Und eines steht für mich auch schon fest: So ganz für mich allein will ich den Marathon auf gar keinen Fall laufen. Ich werde mir also ein paar Freunde dazu  holen, die freilich nicht die ganze Strecke mit mir zurücklegen müssen!

So weit, so gut: Jetzt packe ich es mal an! Wobei mich die Zahl 42,195 Kilometer gerade echt ziemlich beeindruckt. Meinen inneren Schweinehund auch, aber der grunzt gerade nicht mal mehr – ich glaube, er ist angesichts der Zahl in Ohnmacht gefallen.

Peu a peu lässt mich meine Trainerin in den nächsten Wochen also immer mehr laufen. Die langen Läufe sind aber alle im Grundlagenbereich – und damit sollte ich das auch gut schaffen können. Und es gibt Mitte Oktober ja auch ein kleines Zuckerl für mich und ich freue mich nach wie vor sehr auf den 8-Kilometer-Lauf beim Chiemgau Trail Run.

Mein Blick richtet sich sportlich übrigens bereits auch immer mehr auf 2021. Und ich hoffe sehr, dass im neuen Jahr wieder richtige Wettkämpfe möglich sein werden. Mein Rennen in England (ein Aquabike-Wettkampf mit 3,8 Kilometer Schwimmen und 120 Kilometer Radfahren) und die Challenge St. Pölten (ein Mitteldistanzrennen mit 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen) wurden beide neu für 2021 angesetzt. Dazu kommt noch der Traunsteiner Halbmarathon – und damit stehen drei der wichtigsten Rennen für nächstes Jahr also schon. Sie dienen alle als Vorbereitung für mein ganz großes Ziel – also für meine Premiere über die Triathlon-Langdistanz (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen)!

Für dieses Rennen fehlt freilich noch eines: der Termin! Doch auch der nimmt schön langsam Gestalt an. Zwei Rennen im Herbst 2021 habe ich dafür mittlerweile in die engere Auswahl genommen. Jetzt muss ich mich praktisch nur noch entscheiden. Irgendwie ist das Ganze schon auch ganz schön spannend! Stephanie Brenninger