Tagebuch – Teil 33: Was für ein Tag! Was für eine Premiere

Foto: Schäffler

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Dieses Foto von meiner Trainerin 
Pamela Gutsch und mir ist wenige Minuten nach meinem Zieleinlauf entstanden – und es drückt für mich all das aus, was ich in diesem so emotionalen Moment empfunden habe: tiefe Dankbarkeit und wahnsinnigen Stolz! Ja, ich hab’s tatsächlich geschafft: Ich habe beim Austria Triathlon Podersdorf meine erste Langdistanz gefinisht.

Und ganz ehrlich: Ich habe das auch Tage später immer noch nicht richtig realisiert. Ich kann’s einfach nicht glauben! Am Anfang des Jahres 2017 hieß es für mich »Von Null auf Triathlon« und vier Jahre später bin ich plötzlich im Kreis der Langdistanz-Finisher angekommen! Was für ein Wahnsinn! Was für eine Magie!

Und ehrlich: Ich hatte Zweifel und Ängste vor meinem ersten Ironman-Start über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen. Werde ich das schaffen? Kann ich das wirklich durchstehen? Und freilich sind mir auch Zahlen und Zeiten durch den Kopf geschwirrt. Was wird möglich sein?

Mit dem Startschuss habe ich das alles aber erst einmal ausblenden können. Meine Trainerin hat mir die perfekte Taktik mit auf meinem Weg gegeben: Stück für Stück, Runde für Runde sollte ich die Disziplinen absolvieren und vor allem nie an den ganzen Ironman denken!
Und nach den 3,8 Kilometern im Wasser war ich zum ersten Mal in diesem Rennen in einem mentalen Hoch. Warum? Weil ich nach 1:25:38 Stunden aus dem Neusiedler See gestiegen bin und damit viel schneller unterwegs war, als ich im Vorfeld gerechnet und gehofft hatte. Nämlich um satte 15 Minuten. Wie genial!

Und beim Radfahren und beim Laufen lief es weiter wie am Schnürchen für mich – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Wenn man meine Splitzeiten in den beiden Disziplinen anschaut, hab‘ ich alles bis zum Schluss wie ein Uhrwerk absolviert. Jetzt weiß ich zu 100 Prozent, warum ich so viel Grundlagentraining absolvieren durfte. Und glauben Sie mir, ich habe meiner Trainerin deswegen nicht nur einmal die Freundschaft gekündigt.

Aber sie sollte eben recht behalten – und so gab’s für mich in Podersdorf viel mehr Höhen als Tiefen. Ein weiterer Knackpunkt für mich war der Wechsel vom Rad in die Laufschuhe. »Hoffentlich geht das jetzt gut«, ist es mir durch den Kopf geschossen. Aber auch da war’s so, dass ich nach wenigen Metern schon gewusst habe: »Das geht! Und wie!« Und so gab’s noch vier Laufrunden obendrauf – von Podersdorf nach Illmitz. Lustigerweise hieß der Ortsteil am Wendepunkt Hölle – also noch viermal in die Hölle und zurück!

Ach ja, mein kleiner Freund, der Schweinehund, war freilich auch dabei. In Runde drei saß er mir buchstäblich im Nacken – und er hat mir das Leben auf diesen Kilometern echt schwer gemacht. Nicht nur einmal hat er mir ins Ohr geflüstert: »Die anderen gehen alle schon! Mach du das jetzt doch auch!« Ich geb’s zu, ich war ganz nah dran! Aber – und lachen Sie jetzt ruhig – ich habe einfach mal mit meinen Füßen geredet. »Wie schaut’s aus, geht noch was?« Und die Antwort war klar: »Ja, freilich! Wir rennen weiter!« Ja, gut – also dann! Und der Rest? Auch da dürfen Sie gern wieder lachen, ich hab’s sogar auch noch ein wenig genießen können! Vor allem, weil ich noch auf der Laufstrecke gemerkt habe, dass ich meine Zeit, die ich im Vorfeld so im Kopf hatte, deutlich übertreffen werde. Nach 12:22:02 Stunden bin ich dann über die Ziellinie gelaufen! Was für ein Moment! Glücksgefühle pur! Mir kommen jetzt noch die Freudentränen! Und ich habe mit dieser Zeit sogar meine Altersklasse gewonnen – ich glaube, perfekter kann eine Langdistanz-Premiere für einen Hobbyathleten gar nicht sein.

Mein Tagebuch endet hier. Meine Liebe zum Sport freilich nicht. Ich werde weitermachen, wohin mich mein sportlicher Weg noch führen wird, kann ich noch nicht genau sagen. Aber schon einen Tag nach dem Rennen im Burgenland haben meine Trainerin und ich erste, zaghafte Pläne geschmiedet, wie es weitergehen könnte.

Und jetzt muss ich einfach noch ein paar Leuten Danke sagen: Meiner Familie und meinen Freunden, die mir die vergangenen Jahre immer zur Seite gestanden sind, mich bei so mancher Trainingseinheit als Wasserträger unterstützt haben und mich jetzt sogar bis nach Podersdorf begleitet haben. Vor allem aber meiner Trainerin Pamela Gutsch, ohne ihre perfekte Arbeit und ihren unermüdlichen Einsatz wäre meine Triathlon-Reise nie so weit gegangen. Und ich danke Ihnen allen von Herzen für die vielen aufmunternden und netten Worte, die mich immer wieder erreicht haben! Danke, dass Sie ein Teil meines Triathlon-Abenteuers gewesen sind! Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 32: Tatsächlich! Es ist jetzt soweit!

So! Jetzt ist es also so weit! Wenn Sie diese Zeilen hier lesen, dann bin ich wahrscheinlich schon auf dem Weg nach Podersdorf. Ich werde ja bekanntlich in Österreich am Samstag mein vorläufiges sportliches Highlight absolvieren, auf das ich jetzt sage und schreibe vier Jahr lang hintrainiert habe: Ich werde beim Austria Triathlon erstmals über die Langdistanz starten und dabei hoffentlich auch irgendwann über die Ziellinie gehen!

Und weil ich es selber noch immer kaum glauben kann, was das heißt, schreibe ich die Zahlen gerne nochmals: 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen! Das Sensationelle dabei ist, ich kann das mittlerweile tatsächlich schaffen, weil ich mir über die Jahre eine solide Basis aufgebaut habe, gut trainiert bin – und ich mich auch auf den Punkt topfit fühle!
Nicht mal mein kleiner Freund, der Schweinehund, schafft es, mich aktuell aus der Ruhe zu bringen. Dabei läuft er in diesen Tagen gerade wieder mal zur Höchstform auf: »Komm‘, das muss doch echt alles gar nicht sein. Für was machst du das eigentlich?«

Gute Frage! Aber ich habe eine Antwort drauf – und die liefert mir Jan Frodeno. Der deutsche Triathlon-Superstar hat einmal gesagt: »Das Wichtigste ist, egal ob du Profi oder Amateursportler bist: Vergiss nie, dass du es tust, weil du es liebst.« Recht hat er!
Aber ja, ein bisschen nervös bin ich freilich auch irgendwie. Der Samstag ist halt nun mal auch eine Wundertüte für mich! Und das Schlimme dabei ist, ich kann mich die Tage nicht mal mehr mit viel Training ablenken, weil es wirklich nur noch ganz kurze Einheiten sind. Aber so faul auf der Couch rumliegen, bin ich auch nicht mehr gewohnt. Aber das hilft jetzt halt mal nix – so eine Tapering-Phase hatte ich jetzt auch noch nie!

Meine Trainerin Pamela Gutsch sorgt nochmals für ein wenig Abwechslung und geht mit mir eine kurze Runde laufen. Und selbst der Regen stört mich dabei nicht, Hauptsache raus!
Wir gehen die Tage auch mehrmals die Taktik fürs Rennen durch: »Geh‘ es ruhig an«, gibt sie mir mit auf dem Weg. »Denk an die Ernährung«, trichtert sie mir ein. »Und vor allem ans Salz.« Und mein Coach macht mir deutlich, dass es während dieses langen Renntages für mich auch mehrere Höhen und Tiefen geben wird – und da kommt’s darauf an, dass ich kühlen Kopf bewahre.

Also dann: Ich habe meine Hausaufgaben alle gemacht und ich probiere das jetzt! Drücken Sie mir bitte die Daumen. Und ich habe für Samstag vor allem einen ganz großen Wunsch: Ich will über diese Ziellinie gehen und damit auch das
i-Tüpfelchen auf dieses für mich wahnsinnig spannende Triathlon-Projekt setzen. Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 31: Ein i-Tüpfelchen fürs Rennrad

Ich sitze praktisch schon mehr oder weniger auf  gepackten Koffern. In exakt einer Woche geht’s ab Richtung Podersdorf – und dann schauen wir mal, was unterm Strich beim Rennen am Neusiedler See für mich rauskommen wird. Wobei ich nur ein Ziel vor Augen habe: Ich will bei meiner Premiere über die Triathlon-Langdistanz einfach ins Ziel kommen! Und deshalb lasse ich mich auch auf gar keine Rechenspiele ein und Sie glauben gar nicht, wie viele Leute gerade von mir wissen wollen, mit wie vielen Stunden ich rechne, bis ich im Ziel bin. Ehrlich – ist mir ganz egal! Ich brauche so lange, wie ich brauche.

Und so geht’s gerade weiter mit der Feinabstimmung. Etwa mit Caroline Rauscher. Die Ernährungsexpertin spricht mit mir nochmals genau durch, was ich beim Wettkampf beachten und was ich unbedingt vermeiden sollte! Also, ich hab‘ da jetzt meinen Plan. Und noch was ist gut: Neben meiner Familie und ein paar Freunden wird auch meine Trainerin Pamela Gutsch vor Ort sein und sie darf mich laut Veranstalter eben auch mit meinen Sachen, die ich jetzt solange im Training getestet habe, versorgen. Das gibt mir schonmal ein sehr gutes Gefühl!

Und das hatte ich am Wochenende auch auf meinem Rennrad. Das hat nämlich bereits das Wettkampf-Setup – mit einem i-Tüpfelchen obendrauf: Ich habe jetzt auch noch einen Triathlon-Lenker für eine aerodynamische Sitzposition. Was jetzt für einen Triathleten nicht so ungewöhnlich ist. Aber wenn man eben ein Rad fährt, dass so neu am Markt ist, dass es dafür eben noch keinen Aerolenker gibt, dann schon! Viele Leute im Hintergrund haben das jetzt noch möglich gemacht – vielen Dank dafür. Mein Radtechniker Hannes Häusler ist deshalb auch ganz schön eingespannt. Alter Lenker runter, neuer Lenker rauf, Lenker anpassen und ran an den Feinschliff. Und was soll ich sagen: Es passt perfekt! Also kann da auch nichts mehr anbrennen und der berüchtigte Wind in Podersdorf wird mich auch nicht mehr so ausbremsen können. Meine Hausaufgaben habe ich also praktisch alle erledigt. Ich warte dann mal weiter, bis es endlich Richtung Burgenland geht. Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 30: Alles Kopfsache

Ich bleibe dabei: Mir geht das jetzt alles viel zu schnell! Wahnsinn! Ich habe nun tatsächlich mein letztes langes Trainingswochenende erfolgreich hinter mich gebracht – sprich: Meine Ironman-Premiere steht kurz bevor. Es sind nur noch zweieinhalb Wochen bis zu meinem Start in  Podersdorf!

Stop mal! Kann das sein? Ich kann mich doch noch  so gut an den Anfang meines Triathlon-Selbstversuchs im Jahr 2017 erinnern. Und da war noch nicht die Rede davon, dass ich einmal bei einer Langdistanz starten werde. Aber das hat sich dann halt einfach mal so entwickelt, weil ich auch ein gutes Team um mich habe, das mir mit Rat und Tat zur Seite steht.

Allen voran meine Trainerin Pamela Gutsch – und sie wollte mit dem letzten langen Trainingswochenende eben eines erreichen: Mir ganz viel Selbstvertrauen für das Rennen am 4. September geben. Und das hat geklappt. Ich weiß jetzt: Ich kann es schaffen! Am Wettkampftag muss aber auch wirklich alles passen, denn 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und  42 Kilometer Laufen am Stück sind halt nun mal auch kein Pappenstiel. Und, nein, ich nehme mir rein gar nichts vor – ich will einfach nur irgendwann über diese Ziellinie gehen.

Und das Kribbeln geht jetzt auch schön langsam richtig los – und mir schießen gerade viele Gedanken durch den Kopf. An was ich gerade alles denken muss! Allein schon das Thema Ernährung rund um die Wettkampftage fordert einen richtig. Aber ich habe fast schon alles daheim, was ich an Getränken, Flaschen, Essen etc. benötige. Und ich darf auch bloß nichts vergessen – meine Packliste wird gerade länger und länger…

Mit dem Training geht’s die Tage freilich auch weiter – allerdings dosiert. Ich bin schon mitten im Tapering. Und selbst meine Trainerin Pamela Gutsch kommt beim Erstellen dieses Trainingsplans richtig ins Schwitzen. Jetzt muss halt einfach alles sitzen. Und mein Coach stimmt mich auch mental schon einmal ein wenig auf den 4. September ein. »Es wird vielleicht irgendwann unangenehm werden, wenn deine Füße wehtun und nicht mehr wollen, aber dein Körper ist die Anstrengung über so lange Distanzen gewohnt.«

Also, alles auch Kopfsache! Aber auch da kann ich zuversichtlich sein, denn die 
Duelle mit meinem kleinen Freund, dem Schweinehund, habe bisher immer ich gewonnen – und das soll freilich auch in Podersdorf so bleiben! Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 29: Das Tapering beginnt

Intervalle, Tempotest, kurze und lange Einheiten mit vielen Kilometern beim Schwimmen, Radfahren und Laufen: Puh, diese Tage haben es echt noch einmal richtig in sich! Aber soll ich Ihnen was sagen? Danach wird’s ruhiger bei mir. Denn es sind dann nur noch drei Wochen bis zu meiner ersten Triathlon-Langdistanz. Und das heißt in Zahlen ausgedrückt: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen.

»Warum muss man sich das antun?« Diese Frage bekomme ich gerade wieder öfters zu hören. Meine Antwort: »Ich muss ja nicht!« Und außerdem: »Mir macht das auch noch immer Spaß.« Also weiter im Text.

Der Plan meiner Trainerin Pamela Gutsch sieht vor, dass ich ab nächster Woche mit dem Tapering beginne. Was das heißt? In dieser Phase wird die Trainingsbelastung deutlich reduziert, um dann am Wettkampftag die beste Leistung abrufen zu können. Und ja, das funktioniert perfekt bei mir!

Aber eines ist auch klar: Das wird wohl ganz schön langweilig werden. Ich habe dann ja plötzlich ganz viel Zeit. »Komm bloß nicht auf die Idee, dass du dann in die Berge gehst«, ermahnt mich meiner Trainerin nicht nur einmal in diesen Tagen – und sie meint das ernst! Ich sag ja schon gar nichts mehr. Ich hab’s verstanden! Mein Körper braucht jetzt ein wenig Ruhe. Nur einen freut das tierisch: Mein kleiner Freund, der Schweinehund, hat sich direkt den besten Platz auf der Couch reserviert.

Tja, er wird sich wieder mal wundern, denn so richtig faul werde ich die nächsten Wochen auch nicht sein. Meine Trainerin schreibt mir jedenfalls jetzt täglich Stabilisationsübungen auf den Plan – Unterarmstütz beispielsweise. Ich geb’s ja zu: Das freut mich ganz und gar nicht. »Das hilft dir aber beim Ironman.« Also gut, Augen zu und durch – dann
mache ich das jetzt! Schließlich rückt mein großes Ziel unaufhaltsam näher. Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 28: Zu viel Freizeitstress

Ich werfe gerade einen Blick auf meinen Terminkalender – und da wird mir wieder schlagartig klar, wie die Zeit rennt: Meine erste Triathlon-Langdistanz wird in weniger als einen Monat sein! Das gibt’s doch gar nicht! Ich bin doch noch nicht soweit!

»Doch, das bist du«, beruhigt mich meine Trainerin Pamela Gutsch. Na gut, sie muss es wissen! Sie hat alle meine Trainingsdaten und während ich eben nur die nackten Zahlen sehe und noch immer nicht viel aus diesen raus lesen kann, macht das eben meine Trainerin für mich.

Und gerade hat sie es wirklich auch nicht so leicht mit mir. Geht’s Ihnen da vielleicht genauso? Es sind halt jetzt auch gerade wieder sehr viele private Termine und ich will natürlich überall dabei sein. Also muss ich das irgendwie alles unter einen Hut bekommen: Arbeit, Freizeit und Training. »Das funktioniert aber so nicht«, macht mir meine Trainerin klar. »Du bist so kurz vor deinem großen Ziel. Es wäre besser, wenn du dich neben der Arbeit jetzt nur darauf konzentrieren würdest. Freizeit hast du nach dem 4. September dann erst einmal genug.«

Wie bitte? Da bockt doch gleich mal mein Schweinehund! Und ich auch! Sehen Sie: Mein kleiner Freund und ich sind uns also durchaus auch mal einig! Aber wenn ich das mal so genauer überlege, dann hat mein Coach wohl recht. Also, dann muss jetzt alles andere warten! Was mein Schweinehund jetzt dazu sagt? Tja, der schimpft jetzt halt wieder allein rum.
Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 27: Trainieren für den guten Zweck

Die vergangenen Tage ist ganz schön was passiert. Ich habe dabei nochmals zwei ganz wichtige Hürden vor meiner ersten Triathlon-Langdistanz genommen – und zwar bin ich erstmals in meinem Leben vier Kilometer geschwommen und 200 Kilometer Rad gefahren. An unterschiedlichen Tagen. Beides wollte meine Trainerin Pamela Gutsch unbedingt so haben.

Sie denken sich jetzt sicher, das ist doch zu weit, beim Ironman muss sie doch nur 3,8 Kilometer schwimmen und 180 Kilometer Radfahren. Stimmt! Aber diese langen Trainingsdistanzen hatten eben auch einen ganz bestimmten Grund, erklärt mir meine Trainerin. Mein Kopf und mein Körper wissen jetzt, dass ich eben auch mehr machen kann als die geforderten Distanzen beim Ironman. Also brauche ich gar keine Angst davor zu haben, dass ich das nicht schaffen werde – ich kann ja sogar mehr! Logisch irgendwie.

Die 200 Kilometer bin ich dabei übrigens auch gerne gefahren. Denn die beiden Rennrodler Tobias Wendl und Tobias Arlt haben an dem Tag auch ihre Spendenfahrt für die Flutopfer im Berchtesgadener Land gemacht – und ich war virtuell dabei! So habe ich auch noch ein wenig was Gutes mit meinen Rad-Kilometern getan.

Aber das war in diesen Tagen in der Tat noch nicht alles: Ich habe auch noch zwei andere Sachen ausprobiert. Erstens durfte ich ausgiebig ein Zeitfahrrad von Heike Funk, einer ehemaligen Profi-Triathletin testen, um in Podersdorf bei der zweiten Disziplin schneller zu sein. Leider reicht die Zeit bis zum 4. September jetzt nicht aus, um mich an das Rad zu 
100 Prozent zu gewöhnen. Aber macht nichts: Meine Rennmaschine und ich sind mittlerweile auch ein gutes Team, finde ich.

Dafür habe ich in Sachen Wettkampf-Ernährung jetzt den Jackpot geknackt – und zwar habe ich mir die Hilfe von Caroline Rauscher geholt. Den Tipp habe ich von Christian Vordermayer, einem Triathleten vom TV Traunstein, bekommen und er ist in Sachen Langdistanz echt schon ziemlich erfahren. Gut, dass Triathleten untereinander so zusammenhalten.

Was ich dabei jetzt genau mache? Pampe trinken! So heißt der Zaubertrank, der mich beim Rennen auf dem Rad optimal versorgen und schnell die benötigte Energie liefern wird. Daneben gibt’s freilich auch Wasser mit einer Prise Salz. Beim Laufen wird’s dann eventuell auch mal ein Cola sein.

Sie finden, das hört sich verrückt an? Ist es ja auch! Und freilich würden auch andere Sachen gut funktionieren. Aber ich kann in Podersdorf während des Wettkampfs halt mal nicht meine Käsesemmel auspacken und die genüsslich essen. Dazu fehlt doch die Zeit! Apropos Zeit: Es sind jetzt nur noch gut fünf Wochen bis zu meinem ersten Ironman. Hilfe – kann mal bitte wer die Zeit anhalten? Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 26: Schon wieder Regen

Ich kann jetzt eines wirklich gut: Wettkämpfe unter extremen Bedingungen! Beim Trumer Triathlon hat es in diesem Jahr nämlich mal wieder geschüttet wie aus Kübeln – und da ist dann halt mal keine der drei Sportarten leicht.

Aber hilft ja nichts – also ab ins Wasser! Gut nur, dass ich diesmal mal wieder über die Kurzdistanz gestartet bin – die 1,5 Kilometer Schwimmen,  41,5 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen gehen dann halt mal doch schneller wie ein Start über die Mitteldistanz

Und der See war auch gar nicht so unruhig. Was ich aber ganz und gar nicht mag, ist Radeln bei so einem Wetter! Aber auch daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt – und bei den Abfahrten muss man einfach gut aufpassen. Und sobald ich auf der Laufstrecke bin, weiß ich eines mittlerweile ganz genau: Ich schaffe das dann gut bis ins Ziel, wenn ich nicht völlig an meinem Limit laufe!

Genau das war diesmal aber durchaus die Gefahr! Weil in Obertrum am See eben auch Zuschauer erlaubt waren – und da wird man einfach gleich mal schneller, wenn gute Stimmung an der Strecke herrscht und man dauern angefeuert wird!

Unter dem Strich war meine Generalprobe für meine erste Triathlon-Langdistanz am 4. September im österreichischen Podersdorf gut. Was mich besonders freut: Ich habe trotz des Dauerregens auch meine Zeit beim Trumer Triathlon aus dem Jahr 2019 um rund vier Minuten steigern können! Das ist doch echt mal cool! Man sieht daran, so gezieltes Training bringt schon was!

Okay, eines ist dann aber doch schief gegangen: Ich habe doch tatsächlich vor lauter Regen meine Verpflegung fürs Rad in der Wechselzone vergessen. Tja, so was sollte halt in 
Podersdorf dann eben nicht passieren. Aber für die kurze Strecke ging’s dann halt mal auch ohne Stärkung gut.

Und jetzt? Die Uhr tickt – und ehrlich: Ja, ich bin schon aufgeregt. Mal mehr, mal weniger. Vor allem auch, weil gerade immer mehr Leute fragen, was ich mir für die Langdistanz so vorgenommen habe. Ganz ehrlich? Ich will einfach nur ins Ziel kommen. Die Zeit ist mir dabei ganz egal!

Nur einen Wunsch habe ich für Podersdorf dann doch: Es wäre schön, wenn das Wetter mal mitspielen könnte. Also bitte kein Regen-Rennen und bitte kein Hitze-Rennen! Wenn es doch so kommen sollte, dann ist das aber freilich auch kein Problem – ich habe das jetzt ja schon öfters ausgiebig testen können. Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 25: Die Generalprobe

Krass! Es war doch eigentlich noch solange hin bis zu meiner Langdistanz-Premiere…. Und jetzt? Jetzt steht tatsächlich an diesem Wochenende meine Generalprobe für den Ironman in Podersdorf an. Mir läuft’s mal wieder kalt den Rücken runter.

Und gerade gibt’s auch noch so viel für das Langdistanz-Rennen am 4. September zu entscheiden. In Sachen Wettkampf-Ernährung beispielsweise habe ich jetzt hoffentlich nochmals einen anderen Ansatz gefunden. Sie wollen jetzt sicherlich wissen, was ich da so genau geplant habe. Das will ich jetzt noch nicht verraten, sondern erst noch ein wenig testen. Aber das Gefühl ist in dem Punkt auch endlich richtig gut!

Und am Sonntag geht’s nach Obertrum am See – und die Vorfreude auf meinen Start über die Kurzdistanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 41,8 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) ist riesig. Der Trumer Triathlon ist neben dem Chiemsee-Triathlon eines meiner Lieblingsrennen geworden. Mal schauen, was bei meinem dritten realen Start – im vergangenen Jahr gab’s ja coronabedingt nur eine virtuelle Auflage – dort so möglich sein wird.
Wobei die Zeit eher zweitrangig sein wird, viel wichtiger wird sein, dass ich einfach nochmals so ein wenig Wettkampf-Feeling aufsaugen und dabei auch das Wechseln in einem Wettkampf nochmals üben kann. Und danach geht’s tatsächlich schnurstracks weiter Richtung Zielgerade – sprich: zu meinen ersten Start bei einem Ironman. Stephanie Brenninger

Tagebuch – Teil 24: Was für ein Anfängerfehler

Ich freue mich gerade! Sie wollen wissen worauf? Die nächsten paar Wochen stehen nochmals zwei echte Wettkämpfe zur Vorbereitung auf mein ganz großes Ziel in meinem Terminkalender. Ja, wirklich! Und ich freue mich deshalb so darauf, weil ich weiß, dass die Veranstalter zwecks den ganzen Corona-Auflagen eine jede Menge Mehraufwand zu leisten haben.

Bald geht’s für mich also zunächst zum Trumer Triathlon – und zwar werde ich dort am Sonntag, 18. Juli, wieder über die Kurzdistanz starten. Neben dem Chiemsee-Triathlon ist das mein zweites Heimrennen sozusagen – und da ist man gleich doppelt motiviert. Am Sonntag, 1. August, mache ich dann aller Voraussicht nach beim Volksschwimmen von Tengling nach Taching mit. 3,1 km stehen da auf dem Plan.

Und, oh mein Gott, dann ist schon August! Dann kann ich praktisch schon die Tage bis zu meiner Langdistanz-Premiere in Podersdorf runterzählen. Fühlt sich gerade echt irgendwie verrückt an. Und der Gedanke allein, dass ich bald 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer am Stück laufen soll, macht mich nervös. Meinem kleinen Freund, dem Schweinehund, geht es wohl genauso – der quiekt zurzeit nicht mal mehr.

Aber es wird schon alles klappen! Schließlich waren meine Trainingsumfänge zuletzt auch kein Pappenstiel mehr – und das habe ich bisher auch alles ganz gut hinbekommen. Bis auf eine Sache: Beim letzten langen Trainingstag habe ich wohl nicht genug Salz nachgetankt – und das bei der Hitze! Und so kam es, wie es kommen musste: Ich hatte beim Laufen zum Schluss Probleme. Was für ein Anfängerfehler – aber eines ist auch klar: Ein zweites Mal passiert mir das sicher nicht mehr. Und jetzt freue ich mich erst einmal weiter auf den Trumer Triathlon. Zeit, um zwecks Podersdorf nervös zu sein, habe ich danach schließlich noch genug!
Stephanie Brenninger